Volltext: Kriegs-Kalender für das Jahr.... (1916)

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Gut entschuldigt. Richter: 
Nun, und Sie sind schon wieder hier?" 
L. Vagabund: „Jawohl, Herr 
Amtsrichter, ich wollte es mir nicht neh¬ 
men lassen, der erste zu sein, der Sie 
„ach den Gerichtsferien begrüben darf." 
Sicherster Beweis. D e r E h e - 
mann: „Du mutzt noch etwas ein¬ 
zukaufen vergessen haben, meine Teure." 
Sie: „Ja, ich glaube wirtlich, aber 
sag' mal, woher weitzt du denn das?" 
Er: „Ach, ich habe noch einen Schilling 
in der Tasche." — 
Vorr der Kleinbahn. Be¬ 
kannte (zur Frau eines Bahnwär¬ 
ters): „Wie Ihr Kleiner schon laufen 
tarn!" 
— „Ja, meine Kinder haben alle 
sehr früh laufen gelernt; sie haben sich 
immer hinten am Zügle festgehalten 
und sind mitgetrippelt." 
Keine Gefahr. Er: „Würdest 
du schreien, Mary. wenn ich dich jetzt 
Ute?" Sie: „Aber natürlich würde 
ich!" Pause. Sie: „George!" Er: 
„Ja, was gibt's?" Sie (zögernd): 
„Vater ist taub." 
Der Nutzen der Gratis-Kataloge. 
Fanny: „Warum in aller Welt lätzt du dir 
fortwährend so viele Kataloge schicken und 
kaufst dann doch nichts." — Suzey: „Da¬ 
mit der Postbote jeden Tag kommen mutz. 
3ch möchte nicht, datz das Mädel von nebenan 
merkt, datz Jack mit mir gebrochen hat." 
Vorsicht. Das Liebespaar hatte sich er- 
Mnt, und sie hatte ihm den Ring zurückge- 
Wt. Da erschien abends ein Bote bei ihr 
md brachte einen Brief von ihm. Zitternd 
ds sie: „Teure Eulalia! Mein Schmerz ist 
Kötzer, als ich ihn ertragen kann. Ich kann 
ohne Dich nicht leben. Deshalb habe ich eben 
Aft genommen, dessen Wirkung ich schon spüre. 
Wenn Du diese Zeilen liest, weile ich nicht 
mehr unter den Lebenden. Ich hoffe. Du 
mrst eine stille Träne weihen Deinem unglück¬ 
lichen. sterbenden Eottlieb." — — — Blatz 
and entsetzt stand sie da. da fiel ihr Blick aus 
den Boten. „Was wollen Sie denn noch?" 
nef sie. — „Der Herr hat mir gesagt, ich soll 
auf Antwort warten!" antwortete er. 
Auf der Höhe. ** 
Hausierer: „Briefsteller gefällig?" 
—Danke; ich bin verheiratet." 
„Nu, er hat auch einen Anhang über 
Ehescheidung." 
Berfehlte Wirkung. Ein reicher Guts¬ 
besitzer, dessen höchster Stolz der japanische 
Garten ist, den er sich hat anlegen lassen, lädt 
den japanischen Gesandten zu Besuch, und nach¬ 
dem er ihm alle Schönheiten seines Besitzes 
vorgeführt, zeigt er ihm als letzte lleber- 
raschung die englische Nachahmung der hei¬ 
mischen Gartenkunst. Entzückt steht der Sohn 
Nippons und seinem Munde entringen sich nur 
die Worte: „O, das ist wundervoll! Wir 
haben in Japan nichts Äehnliches." — 
Deutlich. Buchhändler: „Sie wün¬ 
schen?" — Köchin: „Den Liebesbriefsteller 
möcht i' gegen an' bessern umtauschen: scho' 
zwei Brief hab' i' mei'm Schorschel draus 
g'schrieb'n, aba nie Antwort kriagt!" — B u ch- 
händler: „Ja, einen, dem die Würst' gleich 
beiliegen, hab' ich leider nicht."
	        
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