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Wallern auch in etlichen Strichen eine solche seiner Psarrfamilie angeschlossen
werden.
Meine Ahnen waren vor Zeiten in Schwaben und meist Leinenweber. Im
16. Jahrhundert übersiedelt der Leinenweber Michael Koch nach Nürnberg,
von wo ein 1638 geborener Enkel, der Kammacher Jakob Koch, 1663 in die
freie Reichsgvafschaft Ortenburg auswanderte. Ein 1704 geborener Enkel des
selben besaß dort das „Tannebäckhaus" und hatte acht Söhne, von welchen
Andreas Pfarrer in Ortenburg und der 1744 geborene Jakob Koch erst
Jakob Ernst Koch II
Pfarrer in Wallern (1822—18Z6) und
Superintendentur-Verweser.
Jakob Ernst Koch Hl
Pfarrer zu Wallern (18ZY—1Y07) und
Superintendent.
Stadtvikar in Nürnberg war und nach Erscheinen des Toleranzpatentes von
der Gemeinde Wallern als „Pastor" berufen wurde (1783—1822). Dieser ist
der geistige Vater und Gründer der jungen Gemeinde geworden. Ihm zur
Seite stand seit 1784 die ebenso fein gebildete wie praktisch veranlagte Tochter
Anna Magdalena des Regensburger Konsenior Nierenberger.
Als Jakob Koch I. hochbetagt entschlief, berief die Gemeinde einstimmig
dessen Sohn Jakob Ernst II. (1822—1856), welcher die Gemeinde in
schwerster Zeit auf die Höhe führte. Er war der unerschrockene Anwalt der
in ihren kümmerlichen Rechten fast rechtlos gewordenen evangelischen Kirche,
ihr Sprecher in entscheidenden Stunden und am Abend seines Lebens noch
der allgemein verehrte Superintendentur-Verweser.
Aus seiner überaus glücklichen Ehe mit der Bauerstochter Elisabeth Hofer
erwuchs ein starkes Geschlecht von sechs Söhnen und zwei Töchtern, unter dem
die Familie ihre Blütezeit erlebte.
Als er 1856 starb, beschloß die Gemeinde einstimmig mit der Besetzung der
Stelle solange zu warten, bis der zweitgeborne Sohn Jakob Ernst
Koch III. seine theologischen Studien vollendet habe. Nach einer Zwischen
wirksamkeit von fast zwei Jahren des Vikar Tobias Klein wurde er nach
erfolgter Wahl am 17. Oktober 1859 als Pfarrer installiert. Seine Amis-
wirksamkeit mit dem Wahlspruch „Nur treu" als Pfarrer (1859—1907), Senior
(1872—1879) und Superintendent (1880—1907) steht noch in lebendiger Er
innerung.
Ihm folgte im Amte als Pfarrer sein Sohn Jakob Ernst Koch IV.,
der Schreiber dieser Zeilen, nachdem er von 1888—1890 als Superintendential-
vikar seines Vaters in Wallern, von 1890—1908 als Pfarrer in Scharten