Volltext: Kämpfer an vergessenen Fronten

nur als Mätzchen und Sherlock-Kolmes-Tricks gewertet. Die „Sicherungen", die von Wichtigkeit waren, 
bildeten ein höchst kompliziertes Gefüge, das itt jedem einzelnen Falle anders geartet war und das Ergebnis 
der besonderen Verhältnisse des einzelnen Agenten darstellte im Zusammenhang mit den feindlichen Abwehr- 
maßnahmen. Dieses ganze Gebiet war der Sonderkriegsschauplatz, aus dem sich der Waffengang zwischen 
der aktiven deutschen Spionage und feindlicher Gegenspionage abspielte. Ihn in Einzelheiten schildern zu 
wollen, hieße die zugesicherte Diskretion gegen diejenigen verletzen, die der deutschen Heeresleitung Kund- 
schafterdienste leisteten." 
Ein „Agent p 
„Provokateure sind Scheinagenten, die im Einvernehmen mit ihren eigenen amtlichen Stellen Nach- 
richten des Feindes verbreiten und gleichzeitig die Fragestellung des deutschen Nachrichtendienstes erkunden 
sollen. Auch solche Feststellungen waren von Bedeutung, ließen sie doch Rückschlüsse darauf zu, was die 
Gegner geglaubt oder verbreitet haben wollten, denn auch die Irreführung des Feindes unterlag den Kriegs- 
Nachrichtenstellen!" 
Mit diesen Worten umreißt Fräulein Dr. E. Schragmüller in ihren schon erwähnten Ausführungen 
über die Tätigkeit der „Kriegsnachrichtenstellen" den Verwendungszweck eines „Agent provocateur". Der 
feindliche Nachrichtendienst konnte von diesem Mittel weitestgehenden Gebrauch machen, da ihm auch in dieser 
Richtung mehr „Personal" zur Verfügung stand als dem deutschen. 
Im Jahre 1922 wurde durch das Reichsgericht iu Leipzig ein deutscher Staatsangehöriger zu hoher 
Zuchthausstrafe verurteilt, den endlich sein wohlverdientes Geschick mit einer im Verhältnis zu seinen An¬ 
taten allerdings viel zu niedrigen Bestrafung ereilt hatte. Dieser Schurke, anders ist er nicht zu benennen, 
war ein aus einer kleinen Stadt Mitteldeutschlands stammender Frisör. Zu Beginn des Krieges zum 
deutscheu Heeresdienst eingezogen, stand er zunächst an der Westfront, desertierte bald zu den Franzosen, 
wurde bei einem Sturmangriff deutscherseits im vordersten französischen Graben gefangengenommen und 
als ehemaliger deutscher Soldat erkannt. Er log sich mit der im Augenblick nicht nachzuprüfenden Aus- 
Loslassen einer Brieftaube aus einem steckengebliebenen Tank
	        
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