Volltext: Kämpfer an vergessenen Fronten

2. Kapi 
Sieg und Untergang des deutsc 
Während die Masse der deutschen Hoch 
Hauptkriegsschauplatz zum Entscheidungskampf 
versammelt und die Ostsee nur durch ein 
nehmungen der russischen Flotte gesichert 
geschtoader unter Vizeadmiral Graf v. S 
punkt der entscheidenden Kampfhandlungen 
fahrt zu führen. Gewiß toar England dank 
Übermacht zur See imstande, Deutschland 
aber es konnte nicht so leicht verhindern, 
seeischen Verbindungen und seinen Handel 
des Kriegsausbruchs freilich toar das deutsche 
Graf Spee befand sich mit den Panzerkreuzern 
dem Kleinen Kreuzer ,,Nürnberg" auf einer 
punkt Tsingtau nach den Gewässern der 
die ,,Emden" in Tsingtau, die ,,Leipzig" 
Graf Spee nahm von einer Ausnutzung des 
dort Von der weit überlegenen japanischen F 
zunächst die Westküste von Südamerika a 
zog auf dieser Fahrt die Kleinen Kreuzer 
Brief eines Matrosen des Panzerkreuzers „Scharnhorst". 
. . . , den 12. Oktober 1914. 
Wir sind seit dem 26. Juni unterwegs und seit dem 12. Juli dauernd gefahren. Die Tage in Ponape 
(Karolinen) muß man auch als Fahrtage rechnen; wir gingen nämlich Seewache durch. Dort haben wir 
unsere Schiffe mobilisiert: nämlich unsere „Scharnhorst", die „Gneisenau" sowie die „Nürnberg", die sofort 
von Honolulu zurückgerufen worden war. Wie wir durch unseren Zeitungsdienst erfuhren, wuchs die 
Spannung zwischen Österreich und Serbien ständig. Bei uns wurde schon alles klar gemacht. Am 6. August 
verließen wir Ponape in Begleitung der „Titania", unseres Hilfskreuzers. Keiner wußte, wohin es ging 
oder wann und wo wir den Feind treffen würden. Nachmittags hielt unser Admiral, Vizeadmiral Graf 
v. Spee, eine kernige Ansprache an unsere Besatzung, die mit einem dreifachen kräftigen Hurra auf Kaiser 
und Reich endete. Die Stimmung an Bord war tadellos. Anseren Kurs nahmen wir nach Nordost und 
liefen am 11. August eine der Marianen-Inseln an, wo sich am 11. und 12. August unsere Kohlen- und 
Lebensmitteldampfer einfanden. Alles arbeitete so, wie wir es vorausgesehen hatten. Am 13. August 
fuhren wir mit allem wohl versehen weiter. Am 19. August erreichten wir die Marsh all-Inseln. Aber schon 
nach dreitägiger Kohlenübernahme ging es wieder in See. Die „Emden" hatte uns mit Sonderbefehl 
schon am 14. August verlassen, am 22. August wurde die „Nürnberg" nach Honolulu geschickt. Am 
6. September trafen wir wieder mit der „Nürnberg" zusammen. Sie brachte uns englische und amerikanische 
Zeitungen mit. Nun bekamen wir einigermaßen Übersicht über den Stand zu Hause. Alles war in froh- 
lichfter Laune. Der Ozean ist so groß und weit; deshalb fahren wir fast nur mit der „Gneisenau" zusammen, 
damit wir möglichst viele feindliche Handelsdampfer kapern können. Auch sind wir ja nicht der großen 
feindlichen Äbermacht gewachsen. In Honolulu hatten sich 37 Kriegsfreiwillige, fast alles Deutschamerikaner, 
an Bord geschlichen; sie kamen erst auf hoher See zum Vorschein. Am gleichen Abend (6. September) 
verließ uns die „Nürnberg" wieder, um die englische Kabelstation aus der Fanning-Insel zu zerstören. Sie 
lief am 7. September die Insel an und stieß darauf wieder zu uns. Sie hatte die Station in die Luft 
gesprengt, das Kabel gekappt und in See geschleppt. Ferner erfuhren wir, daß feindliche Streitkräfte in 
Apia, der Hauptstadt von Samoa, wären. Sofort fuhren wir mit der „Gneisenau" dorthin, wurden aber 
bitter enttäuscht. Der Feind hatte bereits am 29. August Apia verlassen und die Stadt mit 800 Mann
	        
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