Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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121—22, Monat!, Staatsspiegel 1706, 22—23). Also statt energischer 
Verfolgung und Vernichtung des Feindes der Congreß zu Braunau! Deli- 
berante Boma perit Saguutum. Am 20. Dec. erlassen die Kommcin- 
direnden und die Gemein im Lager zu Kraiburg ein Patent. Nachdem 
die Landesdefensorei: ,erst anheint den allhie zu Creyburg mit einem 
Corpo gestandtenen kayserl. Obrist de Wendt vermitls unserer auf denen 
Painen Habenten Trouppen .... so weich hinauf getrieben, das wir 
dermahlen die genzliche Hoffnung haben, denen nit nur noch weitters, 
ja gar aus dem Batterlandt allernegstens völlig .... zu vertreiben*, 
so sollte jeder gute Untertan hiezu das Seinige beitragen, die taugliche 
Mannschaft, Schützen von 20—40 Jahren mit ihren Flinten, das übrige 
Volk mit Spießen und Sensen unfehlbar im Lager zu Kraiburg er¬ 
scheinen (Sepp, 435—36). Über des vielen Ratens und Patente¬ 
schreibens verlor man die kostbare Zeit. Bei der großen Übermacht 
hätten die Landesvertheidiger das Corps Wendt's vernichten und dann 
ungehindert mit voller Wucht nach Münchei: ziehen sollen. Dagegen 
tritt Wendt nach dem Gefecht bei Kraiburg und der vergeblichen Ver¬ 
theidigung des Kirchhofes in Mühldorf eiligst den Rückzug nach Haag 
und Anzing an. Dort stößt er zu den Truppen Kriechbaum's. Es 
folgen die Unglückstage von Sendling und Aidenbach. 
Eroberung von Braunau. 
Am 13. Nov. wurde mit der Belagerung von Braunau begonnen. 
Mein dl rückte mit beiläufig 6000 Mann vor die Festung. Er faßte 
auf der Landseite gegen Haselbach und Ranshofen hin an drei Orten 
Posto. Die Rotthaler, darunter Plinganser, schlugen am 14. d. M. 
jenseits des In der Stadt gegenüber in einer Tiefe dem sog. Moos 
,vnder denen Stücken^ das Lager auf. Eine halbe Stunde unterhalb 
Braunau wurde eine Verbindung zwischen beiden Lagern hergestellt. 
Um die Garnison aus der Stadt zu locken und diese durch List 
in ihre Gewalt zu bringen, verschwand eine Abteilung der Bauerschaft 
hinter den nächst gelegenen Bergen. Der kaiserl. Kommandant Graf 
Tattenbach schickte 300 Füssiliere aus der Stadt, um den nach seiner 
Meinung von den Rebellen verlassenen Ort in Brand zu stecken. Sim- 
bach, die jetzt vielgenannte Grenzstation am weltverbindenden Schienen¬ 
strange, war ein Dörflein mit unscheinbaren Häusern ohne Kirche und