Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Haus zu Mauerkirchen, schlugen Fenster und Öfen ein, gaben den ein¬ 
gesperrten Rekruten die Freiheit, verjagten die Beamten und bemächtigten 
sich überall der Gewehre. Nach der genannten Lista (Morawitzky, 108) 
boten die Gegend um Brauilau und im obern Weilhart folgende Bauern 
auf: Der sog. alte Hvfbauer von Wuerlach ,eiue halbe Stundt von 
Braunau wohnhafft, so ein Oberhaupt vnd Abgesandter der Paurschafft 
gewest im Gericht Maurkhürchenh der Naglstetter ,zu Khriebach (bei 
Hochburg, nicht Griesbach, Sepp, 455) Gerichts Braunau, so bey dem 
Congreß zu Änzing mit gewesll, der rotbartete Schwaiger, der Schient 
hueber zu Mitterndorf, der Neuhauser zri Hochburg, der Meindlsberger 
im Amte Egglsberg, der Wirt von Jbm (a. Moos) ,3 Stundt von 
Burghauseu entlegen, vnd dem Baron von Tauffkürchen, Regierungs- 
Rath allda zuegehörigh sämmtlich im Gerichte Braunau. Das waren 
die Häupter der Weilharter Bauern. Das alte Gericht Weilhart reichte 
vom Burgfrieden des Pafsau'schen Marktes Obernberg bis an die Salz¬ 
burger Landesgrenze. Wegen zu großer Ausdehnung wurde es später 
in die Gerichte Braunau und Mauerkirchen oder Ober- und Weilhart 
geteilt, aber noch lange mußte der Landrichter von Mauerkirchen in 
Braunau Gericht halten. Das eigentliche Weilharter Waldgebiet erstreckt 
sich von Ranshofen aufwärts über Blirghausen gegen Titmaning. Es 
ist der klassische Boden des Maier Helmbrecht. Die Chorherren von 
Ranshofen haben hier viele Culturinseln gegründet, den Gottesdienst in 
den Kirchen zu Schwandt, Neukirchen, Handenberg, Geretsberg, Gilgen¬ 
berg und Hochburg durch viele Jahrhunderte besorgt. Der Ansicht 
jedoch, daß Werinher der Gartenaere, der Verfasser des Maier Helmbrecht, 
aus dem Stifte Ranshofen gewesen sei und die Bauern in den um¬ 
liegenden Dörfern in der Gartenkunst unterwiesen habe (Sepp, 148), 
kailn ich nicht beipflichten. Überhaupt war diese Art des Unterrichtes 
in den Stiftern unseres Ordens gar nicht üblich, auch treiben die 
Bauern heute noch ihre Gartenkunst blos mit Kraut und Rüben; 
höchstens Salat, manchmal nicht einmal Zwiebel und Schnittlauch. 
Werinher war ein gartender Sänger, welcher im Lande herumzog; man 
braucht nicht an Ranshofen zu denken. 
Auch die Bauern im Landgerichte Ried erhoben sich in großer 
Zahl. Schon zur Zeit des pfälzischen Erbfolgekrieges 1504 regte sich 
ein revolutionäres Element in den Leuten dieser nach unten hin auch 
mit Wald umsäumten Gegend. 700 Bauern erschienen damals am