Volltext: Schützenobrist Johann Georg Meindl, der 'Student' aus Altheim, und der bairische Bauernaufstand im Rentamte Burghausen 1705 - 06

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in Ingolstadt gewesen. Dem ist nicht so. Plinganser mag allerdings 
dort studiert haben; auch bewarb sich derselbe 1720 um ein Lehramt 
an der juridischen Facultät (Prantl, I., 527). Bei Meindl ist das nicht 
der Fall. Nach gütiger Mitteilung aus dem f. Kreisarchive in München 
von obigem Datum kommt sein Name in den Matrikelbüchern der 
Jngolstädter Universität gar nicht vor. Dagegen kam mir unterm" , 
23. Oct. 1886 vom k. k. Haus-, Hof- und Staatsarchive in Wien die 
nach langen fruchtlosen Nachforschungen erfreuliche Nachricht zu, es liege 
dort ein Zeugnis des Marktgerichtes Altheim ddo 15. März 1706 
über das Wohlverhalten des Cyprian Meindl während der Bauern¬ 
rebellion bei den Acten; in demselben wäre sein Sohn Georg Meindl 
als Salzbiwger Studiosus aufgeführt. Hiedurch gelangte ich auf die 
rechte Fährte. Bald gab mir der Herr Bibliothekar Alois Joseph 
Hammerle an der k. k. öffentl. Studienbibliothek, welchem ich für die 
Förderung dieser Arbeit zum größten Dank verpflichtet bin, auf mein 
freundlich Ersuchen folgenden wörtlich lautenden Auszug aus den Ma¬ 
trikel-Büchern der ehemaligeil Universität Salzburg gütigst bekannt: 
,A. 1699 9. Novembris Joannes Georgius Meindl, Wengensis, 
Boius, Logicus — fl. 45 er.' Als 17 jähriger Jüngling hatte also 
Meindl das Gymnasium in Burghausen absolviert und zum Studium 
der Philosophie die Benedictiner - Universität Salzburg bezogen. Die 
Nähe des Heimatsortes, der leichte Verkehr mit demselben, als an der 
Salzburger Landstraße gelegen, mag für die Wahl der erzbischöflichen 
Metropole vor der weitentfernten Landesuniversität Ingolstadt den Aus¬ 
schlag gegeben haben. Auch studierten viele Baiern in Salzburg. Unter 
den Theologen des Jahres 1699 finden wir einen Anton Meindl, 1706 
unter den Syntaxisten Ignaz Meindl. Beide stammten möglicher Weise 
voll Mauerkirchen, aus der Verwandtschaft unseres ,Studenten'. An 
den philosophischen Facultäten wurden damals in drei Jahren Logik, 
Physik und Metaphysik vorgetragen. Im Schuljahre 1699—-700 war 
P. Placidus Mayrhauser vom Stifte St. Peter in Salzburg Dekan 
an der philosophischen Facultät. Von diesem Manne wurde Johann 
Georg immatriculiert. Über den Fortgang desselben in den Studien 
liegen uns mehrere Nachrichten vor. Einmal der gedruckte ,0atalogus 
GO. eandidatoruin Physicorum (studiosorum in universit. Salis- 
burg.) religione, moribus et doctrina ornatissimorum, qui prima 
aut suprema LL. AA. et pbilosopbiae laurea condecorati
	        
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