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sollen aus dem vielästigen Stammbaum hier noch Platz finden. Ein
Bruder Chprian's, Franz Meindl, verehlicht sich am 27. Nov. 1679
mit der Marktschreiberstochter Katharina Mayr von Mauerkirchen (st am
25. Juli 1704), übernimmt das väterliche Brauanwesen und stirbt als
Mitglied des inneren Rates am 22.. Seht. 1702. Ihm folgt sein
Sohn, Joseph Meindl, vermählt am 11. Octvber 1706 mit Ursula
Khauttner, Schenkwirtstochter von Mauerkirchen. Mit ihm scheint seine
sonst zahlreiche Familie das Haus verlassen zu haben; denn in den
Pfarrbüchern heißt es unter dem Jahr 1725 ,praxator olim Josephus
Meindl£. Franz Meindl, ein Bruder des Matthäus Meindl, kam durch
die Heirat mit der Braunbierzäpflerswitwe Eva Höller am 13. No¬
vember 1658 auf deren Anwesen, erscheint zuerst als Brannbierschenk
und des äußeren Rates, dann als Weißbierschenk und des innern Rates,
wenn richtig, f 1679 als ,praxator inferior', sein Sohn Ferdinand
geb. am 2. Oktober 1659, vermählt mit der verwitweten Bierbräuin
Dorothea am 15. August 1687, als Mitglied des äußeren Rates und
Bierbräu st am 27. Januar 1695 und der zweitälteste Ignaz, geb. am
26. Januar 1661, verehelicht mit Maria Schneider, Vicekämmerers-
und Handelsmannstochter, als Tuchscheerer und Ratsherr in Mauerkirchen
st am 9. April 1722. Nebenher begegnen uns noch in den pfarrlichen
Büchern Ignaz Meindl, Bierbräu, 1719 und Christoph Meindl, gleich¬
falls Bierbräu in Mauerkirchen, und Barbara, seine Hausfrau, 1726
bereits selig. In dem Jäger Karl Meindl, 1748 im Taufbuche auf¬
scheinend, und im Marktsprocurator Joseph Meindl, st am 15. Ja¬
nuar 1754, sind wohl die letzten Sprossen dieser vielverzweigten Familie
in Mauerkirchen zu erkennen. Ob die Pfarrer Johann Simon Meindl,
st 1773 zu Utendorf, und Joseph Meindl, st 1810' zu Sigertshaft-
Kirchberg, mit der Bürgersfamilie zu Mauerkirchen in genealogischer
Beziehung stehen, kann ich nicht angeben. Auch ist von den Grabstätten
derselben keine Spur mehr zu entdecken. Der alte Friedhof um die
Pfarrkirche wurde schon vor Jahren aufgelassen, die Kirche selber ist
verbrannt und unter ihren Trümmern der größte Theil ihrer merk¬
würdigsten Grabsteine zu Grunde gegangen. Das Marktarchiv teilte
das gleiche Schicksal, wie oben bereits bemerkt. Daher weiß ich auch
die Anwesen nicht mehr zu erfragen, auf welchen das Geschlecht hauste.
Das wäre wohl eine Lache bairischen Bieres, welche diese ehrenfesten
Brauherren, Braun- und Weißbierschenken, mit ihren stattlichen Haus-