Volltext: Gregor Doblhamer

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Dropst Magnus erhebt seine klagende Stimme. Das Zügen⸗ 
glöcklein trägt nämlich die Umschrift: Magnus Propst zu 
Reichersperg 1602. Es ist die älteste Glocke am Thurme. 
Alle anderen sind im Jahre 1871 zu einem harmonischen 
Geläute umgegossen worden. 300 Jahre lang hat diese Glocke schon 
sehr vielen zu ihrem Heimgange geläutet. Stirbt ein Stiftscapitular, 
so wird auch das Zügenglöcklein geläutet, darauf die große Glocke nach 
altem Hausgebrauche durch eine Viertelstunde. So erklang heute 
(9. Februar 1899) das Zugenglöcklein, darauf durch eine Viertel— 
stunde die große Glocke das Innthal entlang in mächtigen Schlägen. 
Wen bedentet es? Es war seit mehreren Wochen kein Zweifel 
mehr: Der Capitel⸗Senior, der um das christliche Volk hochberdiente 
Reichsraths⸗- und Landtags-Abgeordnete, der Hochwürdige Herr 
Gregor Doblhamer, ist im Herrn entschlafen. Die letzten drei 
Jahrzehnte seines thätigen Lebens gehörten vorzugsweise der öffent⸗ 
lichen Wirksamkeit an. Wir erlaubten uns auch deshalb, mit diesem 
kleinen Lebensbild im „Linzer Volksblatt“ vor die Oeffentlichkeit 
zu treten. 
In einer der fruchtbarsten Gegenden, mitten im Herzen des 
Innviertels, liegt das Pfarrdorf St. Lambrechten. Gehst Du von 
hier nordwestwärts, zwei Hügel und zwei thalartige Vertiefungen 
und es liegt nach einem Gehwege von beiläufig einer halben Stunde 
vor Dir gleichfalls in einer Tiefe das Dorf Neundling (von dem 
fränkischen Personennamen Niuntilo), im Vollsmunde Neuling. 
Mitten unter Bäumen stehen drei Bauerngehöfte: Der Bauer, der 
Gutgesell und der Wiefinger. In alten Zeiten gehörte das Dorf 
mit der Grundherrschaft zum Stifte St. Nikola von Passau. 
Urkundlich erscheint es im Salbuche von St. Nikola aus dem 
12. Jahrhunderte wie St. Lambrechten unter dem Namen 
Beneventenreut. Die Chorherren von St. Nikola haben hier eine 
Kapelle zu Ehren des hl. Nikolaus gebaut. Entschwundene Zeiten!
	        
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