Volltext: Italien in sechzig Tagen

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38. Umgehung von Neapel; Vesuv. 
ist ein weites Becken mit krystallhellem Wasser (die Grotte gehörte 
wohl zur nahen Villa des Lucullus, deren Trümmer man zwischen 
der Grotte und dem Theater sieht-, in dieser Villa starb Tiberius). 
Südwestl. ragt jäh der Monte di Procida auf, ein weingesegneter 
Tufffelsen. 
II. Der 
Der gewöhnliche Weg zur Be¬ 
steigung des Vesuvs führt über 
Resina. Einspänner von Neapel nach 
Resina 2 Fr., Zweispänner 3 Fr.; 
Omnibus fahren vom Castello nuovo 
bis Portici (40 C.); sie halten hier bei 
S. Maria della Nativitä, von wo man 
die Strasse geradeaus den königlichen 
Palast in 2 Min. erreicht; jenseit 
desselben beginnt sogleich Resina. 
— L. Nr. 62 ist die Offizina delle 
guide, wo man tarifirte Führer und 
Pferde bis zumFuss desVesuv- 
kegels erhält, hin und zurück: 
Führer (reicht auch für eine grössere 
Gesellschaft aus) 6 Fr., Pferd 5 Fr., 
Esel 4 Fr. 
Den letzten Kegel kann man 
nur z u F u s s (oder in einem Trag¬ 
sessel, Damen zu empfehlen, 40 Fr. 
hin und zurück) ersteigen. Man 
braucht dazu 1 Stunde und gesunde, 
frische Kraft. Ein Mann mit einem 
festen Riemen umgürtet, in den man 
eingreift, schreitet dem Fussgänger 
voran (auch kräftigen Leuten zu 
empfehlen), ein zweiter schiebt all- 
fäliig nach. Für dieses Hinauf¬ 
ziehen ist die Taxe 3 Fr.; für das 
mittlerweile Halten der Pferde 2 Fr. 
Für die Besteigung, noch mehr beim 
Hinuntersteigen, leistet wesentliche 
Dienste ein Bergstock (den man in 
Resina für 25 0. erhält). — Man 
bezahlt erst nach der Rück¬ 
kehr in Resina. — Als Trink¬ 
geld gibt man gewöhnlich dem 
Führer 1,50—3 Fr., je nach der Zahl 
der ihn Benutzenden; dem Halter 
des Pferds 30 C., dem Riemenzieher 
50 C. bis 1 Fr. 
Der Wein am Vesuv (die Flasche 
1 Fr.), der überall angeboten wird, 
ist meist sehr gut. Ein erfahrner 
Reisender wird sich aber erst nach 
den Strapazen gütlich thun. Für 
manche sind auch Orangen eine 
sehr angenehme Erquickung bei der 
Ersteigung und oben (man gebe 
Vesuv. 
daher Orangen, Vesuvwein und all- 
fällich Eier und Brod schon in Re¬ 
sina dem Führer mit). Auch auf 
der Höhe werden Eier, Wein und 
Brod, doch zu hohen Preisen, ange¬ 
boten. — Ein einzelner, welcher 
nach obiger Anordnung verfährt, 
gibt also für die ganze Reise ca. 
25 Fr. aus ; eine Gesellschaft steht 
sich billiger. 
Man kann jetzt auch von Neapel 
über Resina bis zum Observato¬ 
rium im Wagen fahren; Zweispänner 
25 Fr., Dreispänner 30 Fr. — Ordent¬ 
liche Fussgänger machen dann die 
weitere Besteigung zu Fuss. Führer 
und Pferde kosten vom Observato¬ 
rium bis zum Kegel ebensoviel wie 
von Resina aus; man nehme sich 
also den Führer schon in Resina 
aus der Officina mit und lasse ihn 
auf dem Bock mitfahren, er kostet 
dann nur 6 Fr., weil er kein Pferd 
braucht. — Von der Eisenhalmstation 
Portici liegt Resina nur */4 St. entfernt. 
Societä dei Tramways Napolitani: 
Tägl. Stage -Coaches und Breaks von 
Neapel nach dem Observatorium 
auf dem Vesuv. Abfahrt (bei ge¬ 
höriger Zahl der Reisenden) tägl. 
9Va Uhr Vorm, von Torretta a Chiaja 
ab; pro Person 7 Fr. Billette Via 
Roma 289 von 10—4 Uhr. — Rück¬ 
kehr nach Neapel gegen 6 Uhr Abds. 
— Eine grössere Gesellschaft, oder 
wer sich jeder Sorge entschlagen 
will, thut am besten, die Anord¬ 
nung der Reise einem vertrauten 
Leiter (Huber und Zumstein, s. oben) 
zu überlassen. 
Tarif des Municipio in Resina: 
Pferd oder Maulthier 5 Fr. — Füh¬ 
rer mit Pferd 11 Fr. (ohne Pferd 
6 Fr.). — Riemenhülfe auf den Ke¬ 
gel 3 Fr. — Halten des Pferds am 
Kegelfuss 2 Fr. — Tragsessel (por- 
tautina) vom Observatorium (Ere¬ 
mitage) zum Krater 40 Fr.; von 
Resina zum Krater 60 Fr.
	        
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