Volltext: Italien in sechzig Tagen

32. Rom (S. Giovanni de’ Fiorentini). 
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wundene) Leuchter für die Oster¬ 
kerze. — Gegenüber 1. der Ambon 
für die Epistel; beide musivisch 
verziert. — Der Konfession zur Seite 
führen sieben Stufen zur II. altern, 
erhöhten Basilika, die nun als Pres¬ 
byterium so hoch liegt, dass die 12 
herrlichen kannelirten *Säulen von 
phrygischem Marmor nur zur Hälfte 
über dasselbe emporragen. Auch 
diese Basilika von 578 war drei- 
schiffig; noch jetzt zeigen ihre schö¬ 
nen *korinthischen Kapitale (die er¬ 
sten beim Aufgang mit Trophäen), 
ihr gerades, aus antiken Stücken 
zusammengefügtes Gebälk und die 
graciösen Säulen der Empore, über 
deren Schäften Bögen auf weit aus¬ 
ladenden Kämpferaufsätzen sich 
hinspannen, die Schönheit der alten 
Kirche (ausser S. Agnese ist diese 
die einzige zweistöckige ältere Ba¬ 
silika). 
Das Giborium über dem Hoch¬ 
altar ist von 1148, die Kuppel ist 
modern; Marmorbänke längs der 
Säulen bilden die Chor sitze; das 
Presbyterium schmücken musivisch 
verzierte Brustwehren und in der 
Mitte ein schöner Bischofstuhl. — 
An dem alten Triumphbogen sieht 
man noch das *Musiv von 578, 
Christus, r. SS. Paulus, Stephan, Hip¬ 
polyt ; 1. SS. Petrus, Laurentius, P. 
Pelagius II. (kleiner), leider stark 
überarbeitet; oben noch zwei Fen¬ 
ster mit den alten durchbrochenen 
Marmorplatten. (Hauptfest 10. Aug.) 
Der Klosterhof mit einem durch Zwergsäulen gestützten, ge¬ 
wölbten Umgang enthält interessante Denkmäler altchristlicher 
und antiker Zeit, und viele Inschriften. 
Stadtwärts liegt neben S. Lorenzo der allgemeine Kirchhof Roms. 
V. Von Ponte S. Angelo dem linken Tiberufer entlang nach 
der Via Appia, dem Aventin und S. Paolo fuori le mura. 
An der Engelsbrücke (S. 561) führt südwärts die Via del Banco 
durch das ehemals Canal del Ponte genannte Quartier der Bank¬ 
halter von Florenz, Siena und Genua; r. Nr. 42. *Pal. Niccolini 
(Amici), 1520 von Jacopo Sansovino erbaut, ein Muster der Eleganz, 
Einfachheit und eigenthtimlichen Charakteristik jedes Geschosses. 
Gegenüber, 1. Nr. 12, *Pal. Cicciaporci (Calderari), eins der besten 
Bauwerke von Giulio Romano (1521), doch schon mit Betonung 
des nur Malerischen. Im Scheidungspunkt der alten und neuen 
Bankstrasse 1. Pal. del Banco di 8. Spirito von Antonio da San- 
gallojun. als Münzgebäude errichtet. Die Seitengasse r. führt nach 
*S. Giovanni de’ Fiorentini (E 4), einem Meisterwerk Jacopo 
* Sansovino’s, unter Betheiligung Michelangelo’s. 
Zu dieser theilweise in den Tiber 
hinein gebauten schönen National¬ 
kirche der Florentiner entwarfen 
die bedeutendsten Künstler der Re¬ 
naissance Pläne. Leo X. wählte den 
Entwurf Sansovino’s, ein grosses 
Viereck mit Tribünen an den vier 
Enden; für den zu engen Raum 
musste dem Tiber ein Stück abge¬ 
wonnen werden. Aber die Schwie¬ 
rigkeiten liessen Sansovino den 
Muth verlieren; Antonio da Sangallo 
beendigte den Unterbau, Giacomo 
della Porta und Carlo Maderna 
vollendeten die Kirche, Alessandro 
Galilei errichtete 1734 die brillante 
Fa$ade. ' 
Im Querschiff r.: *Salvator Rosa, 
SS. Cosma und Damiano, vom 
Scheiterhaufen befreit. 
Vor der Kirche beginnt die stattliche Via Giulia, durch Julius II. 
von Bramante angelegt; sie sollte Roms Hauptstrasse werden. Noch
	        
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