Volltext: Italien in sechzig Tagen

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32. Rom (S. Lorenzo fuori le mura). 
aufs thätigste ausgeführt wird und zu zahlreichen Funden von 
antiken Säulen, Skulpturen, Grabdenkmälern, Baurestenu. a. Veran¬ 
lassung gab; man hat hier r. die sogen. Trofei di Mario vor sich, 
ein aus der Kaiserzeit stammendes grossartiges Wasserkastell der 
Aqua Julia oder des Anio novus. — L. folgt S. Eusebio, mit 
einem *Deckenfresko von Raphael Mengs: St. Eusebius in der 
Glorie. — Ostwärts erreicht man in 8 Min. die *Porta S. LoreilZO 
(Q 7), die antike Porta Tiburtina, aus Travertin, nach innen noch 
mit den antiken Inschriften der Wasserleitungen (unten die Marcia, 
in der Mitte die Tepula, zuoberst die Julia) über dem nur in halber 
Höhe auftauchenden Bogen, den dorische Pilaster einfassen. 
Nock sieht man den ursprünglichen Griebel und über demselben die 
älteste Inschrift auf die Restauration durch Augustus, 5 v. Chr., zuunterst 
auf die Ausbesserung durch Titus, 79 n. Chr., in der Mitte auf die 
Reinigung der Kanäle unter Gdracalla. — An der Aussenseite zeigt sich 
«der Thorbau des Honorius mit Inschriften und 5 Rundbogenfenstern 
über dem Durchgang. 
Aus Porta S. Lorenzo erreicht man in 5A Stunde 
*S. Lorenzo fuori le mura.; eine der Patriarchalkirchen Roms 
<(S. Lorenz ist einer der ersten Märtyrer, welche die Auszeichnung 
einer Basilika erhielten). 
Dem Restaurationsbau von 578 
gehört die hintere Kirche, der Re¬ 
stauration von 3220 der vordere 
Theil an, der also eigentlich den 
Rücken der alten Kirche bildet; die 
Tribüne wurde abgetragen, der 
Eingang und eine Vorhalle an der 
jetzigen Stelle errichtet. Bei der 
letzten Restauration durch Pius IX., 
1864 — 67, wurden die Fresken der 
Vorhalle übermalt, Wände und 
Decken des Innern mit modernen 
tüchtigen Fresken von Fracassini 
versehen. 
Die F a 9 ad e über der Vorhalle ist mit neuen Fresken der Haupt¬ 
heiligen und der Pfleger der Kirche von Oaparoni dekorirt. Im 
musivischen Architrav der Vorhalle noch von 1220 die Halbfiguren 
von Christus, Laurentius, Honorius III. u. a. Die sechs Säulen 
sind antik; die 1220 gemalten kleinen Wandbilder stellen Begeben¬ 
heiten der Bibel, des St. Laurentius und Stephanus und die Krönung 
des Peter von Courtenay zum Kaiser (1217) dar. Unten Grabmäler 
und altchristliche Sarkophage aus dem Klosterhof; die Portalpfosten 
ruhen auf zwei mittelalterlichen Löwen. — Das Inn er e überrascht 
durch seine malerischen Perspektiven; die drei Schiffe der Vorder¬ 
kirche werden durch 22 antike verschiedenartige Säulen getrennt, 
die Kapitäle gehören einer spätem Zeit an. 
Kardinal Fieschi (knieend). — L. 
von der Eingangswand: Taufbecken, 
und darüber (übermalte) Begeben¬ 
heiten der SS. Lorenz und Sixtus 
(ca. 1220). — Gegen das Ende des 
rechten Seitenschiffs der *Ambon 
für das Evangelium, aus dem 12. 
Jahrb., wohl der schönste in Rom, 
neben ihm der mittelalterliche (ge- 
I. Vo rd e rkir che, r. von der 
Eingangswand: * Antiker Sarkophag 
mit einer Vermählungsfeier (3. 
Jahrh.); er dient als Grabmal des 
Kardinals Fieschi, Neffen Inno- 
cenz1 IV. (gest. 1256). Darüber ein 
mittelalterliches Tabernakel mit Ma¬ 
lereien : Christus, St. Lorenz, Inno- 
cenz IV. (knieend), St. Stephan,
	        
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