Volltext: Italien in sechzig Tagen

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31. You Florenz über Arezzo nach Florenz. 
vier Tunnels Stat. Laterina, Burg und Flecken über der Gola dell’ 
Inferno, wo der Arno die Berge des Prato magno durchsetzt. Ueber 
die Chiana in die Ebene (abenteuerlich geformtes, lockeres Erdreich, 
theils Ackerboden, theils Viehweide) von 
(89 Kil.) Arezzo, eine hübsche Stadt mit 38,907 Einw., dicht an 
der Eisenbahn, in symmetrischer und malerischer Gruppirung an 
die Vorberge der Apenninen sich anlehnend, an denen Wein, 
Oel und Aepfel trefflich gedeihen. 
Gasthöfe: *Vittoria, Via Cavour 4. — * Albergo Reale d’Inglnlterra, Via 
Cavour 3. In beiden Mittelpreise. — Billiger: *Globo, Corso Vitt. Eman. 
17. Restaurant (Cafe d’Italia) nebenan. — Cafe: Bei Gonstanti, Via Ca¬ 
vour (gegenüber S. Francesco). — Deila Posta, ebenda Nr. 26, gegenüber 
von Post und Telegraph. — Teatro Petrarca, Via Cavour 17. 
Vom Bahnhof gelangt man durch die neue kreisrunde Piazza 
Guido Monaco und die Via Guido Monaco hinan, an der (1.) Arena 
nationale vorbei zur Piazza S. Francesco. Hier r. die alte Kirche 
FrailceSCO, im Chor mit *Fresken von Piero della Francesca 
(1446): Geschichte des Kreuzes (Perspektive, Lichteffekte, natür¬ 
lich wahre Gesichtsbildung und Behandlung der Fleischtheile 
zeichnen diese Bilder vor allen gleichzeitigen aus). Das *Glas- 
gemälde im Rundfenster (Franciscus erhält vom Papst die Ordens¬ 
regel) von Guillaume de Marcillat. R. vom Chor, im Glockenhaus 
sowie im Schiff Freskenreste von Spinello Aretino Vor der Kirche 
Statue Fossombrone’s (s. oben), von Bomanetti. — R. der Cavour- 
Strasse entlang in den Corso Vittorio Emanuele; hier 1. einige 
Schritte hinan, zunächst r. 
S. Maria della Pieve, die älteste der 15 Pfarrkirchen der Stadt, 
mit eingebauten antiken Tempelresten, seit 1863 in Restauration. 
Die Fa «jade mit phantastischer 
Säulengliederung 1216 von Mar- 
chionne, ein bizarres Nachbild derPi- 
sanerDomfa^ade, die Bildwerke naiv 
lebendig (Bogenlaibung des Mittel¬ 
portals: 12 Jahreszeiten; über dem 
rechten Portal: Taufe Christi; über 
dem Hauptportal: Madonna); der 
Glockenthurm (wegen der vielen Fen¬ 
ster »dalle cento buche« genannt) 
von 1350; — das Innere dreischiffig 
mit hohen Säulen, phantastischen 
korinthischen Kapitalen, Rund¬ 
bögen oder gedrückten Spitzbögen 
ist ohne Querschilf; Kuppel und 
Dachstuhl wurden 1520 stukkirt.— 
Alte Fresken aus Giotto’s Zeit im 
rechten Schiff und gegenüber der 
Tribüne; die Bilder der Kirche sind 
in der Badia. 
Jenseit der Pieve, drittes Haus 1., (Nr. 1) der Pal. Pretorio (jetzt 
Gefängnis), 1332 erbaut, mit alten Wappen der florentin. Kommis¬ 
sarien ; im Salone ein Fresko von Spinello. — Gegenüber r. durch 
Via del monte Pio folgt die freundliche Piazza grande, mit der 
Statue des Grossherzogs Ferdinand III., von Ricci, 1822. An der 
Nordostseite des Platzes die * Kauf mannsloggien (jetzt Assisenhof) 
von dem Kunstschriftsteller Vasari (von Arezzo; 1573), sein vor¬ 
züglichster Bau. — Neben dem Chor der Pieve r. das Stiftshaus der 
*Fraternitä dei Laici, jetzt das Tribunale mit Museum und 
Bibliothek; die Fa<^ade ist eins der reizendsten Beispiele des
	        
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