Volltext: Italien in sechzig Tagen

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5. Yeroua. 
5. Verona. 
Vgl. den beiliegenden Plan. 
Fiaker: Vom Bahnhof zur Stadt 
1 Pr., Gepäck 25 C. für jedes grössere 
Stück. — Omnibus Bü C. 
Gasthöfe: *Due Torri (Pl.a), Z. 
von 3 Fr. an; Diner 5 Fr. — *Grand 
Hotel de Londrcs (PI. b), kleiner, 
ähnliche Preise. — * Albergo e Trat¬ 
toria dei fratelU Cola (Pl. f),~ Riva di 
S. Lorenzo 2773 (daher gewöhnlich 
S. Lorenzo genannt; prächtige Aus¬ 
sicht auf die Etsch und die Gebirge. 
Ganz italienisch; doch stark von 
Deutschen besucht und reinlich; 
sehr diskrete Preise, Zimmer von 
2 Fr. an; Restaurant gut und billig). 
— Colomba d’oro (Pl. c), Z. von 2,50 
Fr. an; Diner 3 Fr. — Hötel Rainer 
al Gran Parigi (der Wirt spricht 
deutsch). Z. pro Bett 2 Fr. Diner 
3.50 Fr. — Regina d’Ungheria, keine 
günstige Lage, aber das Restaurant 
zu empfehlen. 
Restaurants: *Cola (S. Lorenzo), 
s. oben. — *Grand Restaurant Bauer- 
Grünewald (Wiener Bier [7a Liter 
45 C.] und Speisen ä la carte zu sehr 
mässigen Preisen), jenseit Piazza 
Vittorio Emanuele, r. vom Thor¬ 
bogen; hier auch Bäder.— *Regina 
d' Unglieria. 
Cafes: * Europa, Piazza Vittorio 
Emanuele (gegenüber der Arena), 
das schönste und beste Cafe Verona’s. 
Daneben: Caf4 Vittorio Emanuele; 
vor diesen Cafes (mit prächtiger 
Sicht auf die Arena) Abends Militär¬ 
musik.— *Caf6 Dante, Piazza de’ 
Signori, gibt auch Gabelfrühstück. 
Droschken: Die Fahrt (la corsa) 
bis J/4 St. 75 C., 7a St. 1 Fr., 1 St. 
1.50 Fr.; — jede folgende Stunde 1,25 
Fr.; bei Licht 30 C. Zulage. 
Eisenbahn: Centralbahnhof vor 
Porta Vescovo (J 6). — Zweiter Bahn¬ 
hof vor Porta nuova (B7), für die 
gewöhnlichen Züge. 
Post: Piazza Independenza 4. — 
Telegraph, ebenda Nr. 2. 
Buchhändler: *Miinster (Nachfol¬ 
ger Kayser; deutsch), Via nuova 
alla Scala, westl. von Piazza d’Erbe. 
Gut versehen. Auch treffliches An¬ 
tiquariat. 
Theater: Filarmonico (D4), 1792 
erbaut (Bau und Einrichtungen 
selienswerth).—Teatro nuovo (1846).— 
Teatro Ristori(Volksschauspiel; C4). 
Führer: Antonio Margotti, spricht 
deutsch, sehr unterrichtet, intelli¬ 
gent und bescheiden; zu erfragen 
im Hötel Due Torri. 
Geschichtliches. Verona, von den 
Euganei, einem nicht keltischen 
Stamm in den Rätischen Alpen, ge¬ 
gründet (vielleicht von Brescia aus), 
später im Besitz der keltischen Ce- 
nomani, dann unter römischer Herr¬ 
schaft Kolonie, mit dem Beinamen 
Augusta, war schon in alter Zeit 
eine der schönsten und blühendsten 
Städte Ober-Italiens im Centrum des 
Hauptverkehrs. Ihren Namen hat 
sie unverändert durch alle Zeiten 
bewahrt. Bei Castel S. Pietro soll 
das Kapitolium gestanden haben; zu 
den Füssen des Kastellhügels liegen 
noch die Reste des grossen antiken 
Theaters, als Zeugen des regen gei¬ 
stigen Lebens der Stadt, die der 
Geburtsort des Dichters Catullus und 
des Bauschriftstellers Vitruvius war. 
Im Mittelpunkt der Stadt ragt noch 
als schönste Stadtzierde das antike 
Amphitheater auf. Beim Sturz des 
Römerreichs war Verona zuerst 
dem Anprall der Feinde ausge¬ 
setzt; hier ward 312 n. Chr. die 
wichtige Schlacht gegen Maxentius 
geschlagen, die Konstantin, den er¬ 
sten Christenkaiser, zum Herrn von 
Ober-Italien machte; hier besiegte 
(402) Stilicho den Alarich, Theode- 
richj der Ostgothenkönig, 489 den 
Odoaker. Durch Theoderich ward 
Castel Pietro Königsburg und kam 
Verona als »Bern«, in die deutsche 
Heldensage. Der »Dietrich von Bern« 
versah die Stadt zudem mit Thür¬ 
men und Wasserleitung. 533 nahm 
Narses, der Feldherr des oströmi¬ 
schen Kaisers, Verona ein; 572 wurde 
es durch Alboin langobardisch; in 
Castel Pietro zwang er bei einem 
Fest seine Gemahlin Rosamunde, 
die Tochter des von Alboin getödte- 
ten Gepidenkönigs, aus dem Schä¬ 
del ihres Vaters zu trinken; 574 liess 
ihn dafür Rosamunde hier durch
	        
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