Volltext: Oesterreich, Süd- und West-Deutschland, Venedig und Lombardei (1, 7. Aufl. / 1857)

364 Route 87. NÜRNBERG: Aegidienkirche. 
(+ 1679), sehr reiche Erzguss-Arbeit. Wiederum 'einige Reihen weiter, eben- 
falls mit Aufsatz, das Grab des Malers Sandrart (+ 1688), mit dem Ordens- 
zeichen der fruchtbringenden Gesellschaft, . Pirkheimer’s (+ 1530) Grab ist 
näher beim Ausgang in der t. Reihe r. von der Holzschuher’schen Capelle. 
Nürnberg besitzt noch einen grossen Friedhof, den zu St. 
Rochus, wo ‚u: a. der 9. Stein am Weg r. das Grab von. Peter 
Vischer bedeckt. In der Capelle einige Bilder von Dürer. — 
Auf dem Militär - Friedhof, von. 3—6 Uhr geöffnet, neben dem 
Rochus - Friedhof, die Grabmäler der Generale v. La- Motte, 
v. Theobald, v. Lesuire u. a. 
Die Aegidienkirche (Pl.3) war ursprünglich eine im J. 1140 
für schott. Benedictiner erbaute Capelle, an welche 1718: die 
jetzige Kirche angebaut wurde. Sie enthält ein Altarblatt von 
v. Dyk, Christi Leichnam in. den Armen der Jungfrau, und. hin- 
ter dem Altar zwei Reliefs in Erz v. P. Vischer ünd seinem Sohn. 
In der Capelle’ ein Steinrelief, Krönung der Jungfrau v. A. Krafft. 
Nebenan das Gymnasium, von Melanthon gegründet; vor 
demselben sein Standbild in Stein, 1826 v. Burgschmiet ausgeführt. 
In der Nähe sind drei durch. ihre Bauart bemerkenswerthe 
Privathäuser. Das Peller’sche jetzt Fuchs’sche Haus, der Nord- 
seite der Aegidien-Kirche gegenüber; 1605 nach‘ venet. Muster 
erbaut, von aussen und ‚innen ein gutes Bild von ‚der ‚Bauart 
bürgerlicher. Häuser jener Zeit gebend; das von Muffel’sche Haus, 
Theresienstr.. 573, jetzt dem Tabaksfabricanten Krafft gehörig, 
und das Petersen’sche Haus am Panierplatz, beide um 1590 er- 
baut. Das Wiss’sche Haus ist. S. 361 schon genannt. 
Die Sammlungen der. ‚Kunstgewerbschule im Landauer Kloster 
(Pi. 15), besonders. Gemälde, an 200 meist .der niederländischen 
und oberdeutschen: Schule‘ angehörend, sind Mittw. und. Sonnt. 
v..2—-5 U. geöffnet; ausser dieser Zeit zeigt ein Galleriediener 
sie- einem Einzelnen für‘ 24 kr., einer Gesellschaft für 36 kr. 
Die Sammlung verdient wegen eines grossen Sandrart’schen und 
4 Dürer’scher Bilder besondere Beachtung, jenes ein Festmahl zur 
Feier des westph. Friedens im Rathhaus zu Nürnberg darstellend, 
eine grosse Gruppe mit 47 Portraits, unter‘ diesen vorn mit den 
rothen Beinkleidern Pappenheim, vorn am Tisch Ottavio Picco- 
lomini und. Carl Gustav, später König von Schweden; von Dürer 
Petrus u. Johannes, Marcus u. Paulus, Carl d. Gr. und Sigismund. 
‚Zu den besuchtesten Vergnügungsorten um Nürnberg gehört 
die Rosenau, in der Nähe der grossen Wiss’schen türk. Villa; dann 
besonders die 2 St. von Nürnberg, %/4 St. von Fürth entfernte 
alte Feste, Wallensteins Standpunet während der Schlacht von 
1632 -(S. 365). Ein: neu. erbauter Thurm gewährt eine.ausgedehnte 
Fernsicht.- Auch Sagen von Kaiser Carl d. Gr. gehen hier um. 
Der Nürnberger Hafen des  Ludwigs-Canals (S. 367) ist bei 
weitem der lebhafteste. a ar 
‚Die Eisenbahn. zwischen Nürnberg und Fürth (1'/2 St., .Nach- 
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