Volltext: Oesterreich, Süd- und West-Deutschland, Venedig und Lombardei (1, 7. Aufl. / 1857)

288 Route 70; - OLMÜTZ., 
ein, in das enge von Waldbergen eingeschlossene Thal der Sazawa; 
die sie 18mal zwischen hier u. Hohenstadt. überschreitet. Hinter 
Budigsdorf ist wieder ein Stollen. - 
Hohenstadt ist ein ansehnliches Städtchen in’ schönster Ge- 
gend, an den s.ö. Ausläufern des schlesisch-mährischen Gebirges, 
den Süudeten. [Nördlich 8. Meilen entfernt liegt die berühmte 
Wasserheilanstalt Gräfenberg (S. 290), wohin eine Poststrasse 
führt, über 13%4 M: Schönberg, 22 Altstadt, 3'/a Freiwaldau, 
dem nächsten (!/z@ St.) Postort bei Gräfenberg.] _. 
Gleich unterhalb Hohenstadt ergiesst die Sazawa sich in die 
March, welcher nun die Bahn in grösserer oder geringerer Ent- 
fernung bis’ wenige Stunden vor Wien folgt. Jenseit Lukawitz 
zeigt sich 1. auf einem Berg Schloss Mirau, dem Erzbischof von 
Olmütz gehörig, r. die saubere Stadt Müglitz, .nach einem Brand 
vor einigen Jahren neu aufgebaut. Dann folgt Zittau, fürstl. 
Liechtenstein’sche Municipalstadt, und Stephanau, im Hinter- 
grund die ansehnliche Stadt Sternberg. Bei Olmütz r. in der 
Ferne das ehemalige Kloster Hradisch, jetzt-Militärspital. —. 
0lmütz (Gohath; Krone), Vz St. von der Bahn - entfernt, 
zweite Hauptstadt von Mähren (S. 286), eine der stärksten Ööstr. 
Festungen, mit 11,000 Einw:, im 30jähr. Krieg durch die Schwe- 
den genommen, 1758 sieben Wochen lang vergeblich von Fried- 
rich. II. belagert, 1794 Lafayette’s Staatsgefängniss. Die, Uni- 
versität, 1827 wieder hergestellt, hat neben der stattlichen neuen 
Caserne eine schöne Bibliothek;. einen unersetzlichen Verlust 
erlitt jedoch die slawische Literatur durch die Wegnahme der 
frühern Bibliöthek, welche .die- schwed.. Generale "Torstenson 
und Wrangel nach Stralsund bringen liessen, wo man’ jede 
Spur” von ihr verloren hat. Der Dom, die Cathedrale des Fürst- 
bischofs- von Olmütz, ist ein schönes gothisches, ‘unter König 
Wenzel 1IL.; der 1306 hier‘ ermordet wurde und in der ‚Kirche 
begraben liegt, errichtetes Gebäude... 
Das fruchtbare Land, welches die Bahn’ durchschneidet, ist 
die Hanna, die. Heimath der Hannaken. Die nächste Station ist 
Brodek, dann Prerau, eine der ältesten Städte Mährens, wo die 
Schlesische Bahn (S. 289) sich s. abzweigt. Gute Bahnhofs-Re- 
stauration, zur Noth auch einige‘ Betten zum Uebernachten. Bei 
einigen Zügen werden: die: Wagen gewechseltz daher Achtung, 
dass man nicht eine unfreiwillige Fahrt mächt. 
Folgen die Stationen Hullein (1 M.: w. liegt Kremsier, Sommer- 
Residenz des Fürstbischofs. von Olmütz), Napajedl, Hradisch, 
Stadt auf einer March-Insel, früher‘ befestigt, Bisenz mit gros- 
sem Schloss‘ des: Grafen Reichenbach, Göding, von wo: an die 
March schiffbar wird und die Grenze zwischen Oesterreich und 
Ungarn bildet, Neudorf, Lündenburg.. Von hier bis Wien s. 5. 287.
	        
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