Volltext: Die Wasserfrage in Gmunden

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Nach den Temperaturs-Aufzeichnungen vom Jahre 1886 war die 
Temperatur des Grundwassers am 15. März 1886 noch -j-9'5o Celsius und fiel 
infolge der Schneeschmelze, wobei das Tagwasser directe in den ungenügend 
abgeschlossenen Schacht floß, rasch auf ->-5 8o Celsius. 
Im allgemeinen muß die Angabe der Oppositions-Broschüre dahin richtig 
gestellt werden, daß, woferne ein Eindringen von Tagwässern ausgeschlossen 
bleibt, die Temperatur des Schachtwassers sich vom October oder November 
an bis etwa zum März bei -j-O" Celsius bis Z-10o Celsius halten wird, wogegen 
dieselbe im Frühjahre zu sinken beginnt und im Sommer (Juni bis Juli) 
ihren tiefsten Stand mit ->-6o Celsius erreicht. 
Wir behalten uns vor, diese Thatsache unten zu würdigen und begnügen 
uns hier, eines der Argumente der Opposition widerlegt zu haben. 
Aus Seite 5, Punkt 5, der Oppositions-Broschüre wird „zeitweilige 
Ueberragung des Wasserspiegels im Schachte über jenen des 
Flusses um 10 bis 12 Centimeter — zur Regenzeit auch bis - 
zu einem Meter durch die Einflußnahme des Terraingrund 
wassers, welches dort auf schwach gebundenen Schichten abwärts 
dem Flusse zustrebt, und vom Lande her den Probeschacht 
durchzieht, wodurch auch die oftmaligen starken Trübungen 
im Brunnen erklärlich werden, angeführt. 
Auch diese Angabe ist unrichtig. Erstens beträgt die normale Niveau 
differenz der Wasserspiegel im Probeschachte und in der Traun 30 Centimeter, 
zweitens war der Probeschacht von 1886 weder gemauert, noch gegen das 
Eindringen von Tagwässern gesichert, so daß die Trübungen durchaus nicht 
dem sogenannten „Terrain"grundwasser zugeschrieben werden müssen, endlich 
beruht die Annahme eines auf schwach gebundenen Schichten dem Flusse zu 
strömenden „Terrain"grundwassers auf einem Irrthume. 
Wie nämlich die oben gegebene Zusammenstellung der vorhandenen 
Schichten nachweist, trifft man nicht auf den gebundenen Schichten, sondern 
unter denselben das Grundwasser. 
Jedenfalls hat die Opposition gewiß nie bemerken können, daß das 
Grundwasser in der Mitte der Seitenwände des Schachtes eindrang; sie hat 
überhaupt weder geprüft, noch auch prüfen können, auf welchen Schichten 
und in welcher Tiefe sich der Grundwasserzug bewegt, sondern sie hat nur 
behauptet ohne zu prüfen. 
Einen wahrhaft classischen Beweis hiefür liefert Seite 13, Absatz 5, der 
Broschüre, wo die Opposition Plötzlich und unter Verlassung der hier wider 
legten Behauptung die Trübungen selbst den eindringenden Tagwässern 
zuschreibt. 
Auf Seite 5, Punkt 6, „wird die unmittelbare Nähe des 
Flußgerinnes selbst" als Argument für das Vorhandensein von Traun 
wasser im Schachte erwähnt.
	        
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