Volltext: Die Wasserfrage in Gmunden

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untergraben, und Anwürfe erheben, von welchen es nunmehr offenkundig zu 
tage liegt, daß sie jeder thatsächlichen Unterlage entbehren! 
Es soll ja doch von jeder Seite der guten Sache gedient werden und 
diesen Zweck wird man wohl am wenigsten durch grundlose Verunglimpfung 
erreichen. 
Indem wir auf diese Weise der Messung vom 3. März 1887 nicht nur 
ihren Platz unter den übrigen Messungen, sondern auch die Eigenschaft einer 
besonders genauen und verläßlichen Messung gesichert haben, wollen wir die 
Resultate, zu welchen die Oppositions-Broschüre gelangt, einem kleinen 
Studium unterziehen. 
Wir constatieren zunächst, daß es nicht wahr ist, daß die Schrattenauer 
Quelle im Sommer und Winter die höchst gleichmäßige Temperatur von 
Z- 40 Reaumur besitzt. (Seite 30 der Broschüre.) 
Am 3. März 1887 besaß wenigstens die Quelle nur eine Temperatur 
von Z- 2'/z 0 Reaumur, ein Beweis, daß die Quelle in Bezug auf die Temperatur 
von der Jahreszeit beeinflußt wird. 
Wir constatieren weiters, daß — die Unparteilichkeit und Richtigkeit 
der Messung vom 28. September 1889 vorausgesetzt — die Ergiebigkeit der 
Quelle nicht, wie die Opposition angibt, im Verhältnisse von 1:6, sondern, 
was die Opposition bestritten hat, im Verhältnisse von 1:16 oder 1:20 
schwanken würde, wobei allerdings bemerkt werden muß, daß jene vereinzelten 
und ohne besondere Auswahl der Zeit vorgenommenen Messungen uns keinen 
Anhaltspunkt dafür bieten, daß durch dieselben die wirklichen Maxima und 
Minima eruiert worden seien. 
Um aber über die Ursachen dieser Schwankungen ins klare zu kommen, 
haben wir auch anderweitige Nachforschungen angestellt. 
Wie bekannt, wurde von den Sachverständigen in dem letzten Gutachten 
vom 20. Jänner 1890 erklärt, daß das Niederschlagsgebiet der Schrattenauer 
Quelle ungefähr ein Drittheil eines Quadratkilometers betrage. 
Wer eine Generalstabskarte lesen kann, der vermag sich von der 
Richtigkeit dieses Satzes durch Messung selbst zu überzeugen. 
Die Verfasser der Oppositions-Broschüre fanden aber für gut, hierauf 
zu bemerken (Seite 30), daß mit Bezug auf ihre Messung von 85 bis 
100 Secundenliter diese Behauptung nicht haltbar sei, weil dieses Nieder 
schlagsmengen voraussetzen würde, wie sie nur in Cayenne und Surinam vor 
kommen. 
Bekanntlich ist bei uns ein Niederschlag von 20 Millimeter per Stunde 
nichts weniger als ungewöhnlich und kommen oft viel höhere Ziffern vor. 
Ein Drittheil eines Quadratkilometers ------ rund 333300 Quadratmeter, 
empfängt sonach oft pro Stunde 6666 Cubikmeter Regen, und es stellt sich, 
wie die einfache Rechnung zeigt, schon dann ein Abfluß von 100 Liter per
	        
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