Volltext: Ausbildung der Fahrrinne der oberösterreichischen Donau

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Das inländische Pegelnetz des Donaugebietes hat seit der kom¬ 
missioneilen Stromschau vom Jahre 1898 dadurch eine Erweiterung 
erfahren, dass in Linz, Persenbeug, Stein, Tulln, Wien und Hainburg, 
je ein, am Stempfelbach bei Marchhof zwei Limnigraphen aufgestellt 
und in Funktion gesetzt wurden. 
Die Projekte für die Aufstellung solcher Apparate in Schärding* 
Engelhardszell, Gmunden, Wels, Steyr und Mauthausen sind bereits 
vom k. k. Ministerium des Innern genehmigt worden, so dass es binnen 
kurzem möglich sein wird, die Entstehung und den Verlauf der Flut¬ 
wellen des Donaustromes in vollkommen verlässlicher Weise zu ver¬ 
folgen. 
Sämtliche diese selbstzeichnenden Wasserstandszeiger erscheinen 
derart ausgeführt, beziehungsweise projektiert, dass die Limnigraphen 
zu jener Zeit durch Wasserstandsfernmeldeapparate ersetzt werden 
können, in welcher ein vom k. k. hydrographischen Zentralbureau für 
die automatische Wasserstandsfernmelde- und Telephonanlage bereits 
ausgearbeitetes Projekt im Interesse des Wasserstandsnachrichten- und 
Hochwasserwarnungsdienstes der Verwirklichung entgegengeht. Um 
inbezug auf den letzterwähnten Dienst übrigens schon dermalen den 
Anforderungen eines ausreichenden Hochwasserschutzes tunlichst ge¬ 
recht zu werden, wurden sämtliche Hochwassermeldeordnungen des 
Donaugebietes auf Grund der in den Katastrophenjahren 1897 und I899 
gemachten Erfahrungen der eingehenden Prüfung unterzogen. Für 
Ober- und Niederösterreich wurde die neu bearbeitete Hochwasser¬ 
meldeordnung mit der Verordnung der ober- beziehungsweise nieder¬ 
österreichischen Statthalterei vom 15. Juli 1902, Z. n 475, beziehungs¬ 
weise vom 27. April 1902, Z. 7835 zur allgemeinen Kenntnis gebracht, 
Für Salzburg steht die bezügliche Verlautung demnächst bevor. 
Der Wasserstandsnachrichtendienst, welcher durch die Herausgabe 
periodischer Berichte gepflogen wird, hat ebenfalls eine Verbesserung 
erfahren, indem die darin ersichtlichen Pegelrelationen den eingetretenen 
Aenderungen der Stromverhältnisse angepasst wurden. Da auch in 
jüngster Zeit solche Störungen der Pegelrelationen stattgefunden haben, 
ist gegenwärtig wieder eine Neubearbeitung der Pegelrelationen von 
der k. k. hydrographischen Landesabteilung Wien veranlasst worden 
und werden schon die nächst erscheinenden Wasserstandsberichte diese 
Neubearbeitung erkennen lassen. Während sonach der Wasserstands¬ 
nachrichten- und Hochwasserwarnungsdienst seiner sukzessiven Voll¬ 
endung entgegengeht, konnte hingegen der Wasserstandsprognosen¬ 
dienst an der Donau bis nun noch nicht aktiviert werden. Es sind 
nämlich die hydrometrischen Erhebungen, mangels des erforderlichen 
technischen Personals, noch nicht so weit gediehen, um die Konsum¬ 
tionskurven der Donau und deren Affluenten bezüglich der wichtigsten 
Pegelorte aufstellen zu können. 
Immerhin sind aber die Konsumtionskurven der Donau für Wien 
und Stein, sowie des Traun-, Traisen- und Kampgebietes lür viele 
Massstellen ermittelt und in den anderen Teilgebieten schon einzelne 
Konsumtionsmessungen bewirkt worden, weshalb auch in nicht allzu¬ 
ferner Zeit der Einführung der Wasserstandsprognose insbesondere 
dann wird entgegengesehen werden können, wenn die hydrometrischen 
Erhebungen rascher durchgeführt werden und die früher erwähnte auto¬ 
matische Fernmeldeanlage zur Ausführung gelangt. 
Belangend die übrigen Arbeiten des hydrographischen Dienstes,
	        
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