Volltext: Der Kurort Bad-Hall in Ober-Oesterreich mit seinen Jod- und Brom-haltigen Quellen [14]

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verliess. Dabei verlor sie den Appetit, magerte ab und 
sah elend aus. Alle gegen dieses Uebel innerlich und Ört 
lich angewendeten Mittel blieben erfolglos; ein wiederholter 
Kurgebrauch in Bad-Hall brachte alle lästigen Erschei 
nungen ‘zum Schwinden. Patientin erfreut sich jetzt des 
besten Wohlseins, macht fleissig Spaziergänge und Besuche, 
und ihre alte Lebenslust ist vollständig zurückgekehrt. 
Frau Fr. H., Realitätenbesitzerin aus Bu., hatte schon 
das 60. Lebensjahr überschritten, als sie sich durch das 
stetige Anwachsen ihres Unterleibes und die damit gleichen 
Schritt haltende Kurzathmigkeit veranlasst sah, ärztlichen 
Rath und Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es wurden 
faust- bis kindskopfgrosse Geschwülste in der Gebärmutter 
und in beiden Eierstöcken vorgefunden, welche das Zwerch 
fell in die Höhe drängten und dadurch die Kurzathmigkeit 
bedingten. Es wurde ihr der Kurgebrauch in Bad-Hall 
anempfohlen. Da ich bei der Untersuchung der Patientin 
nebst dem erwähnten Unterleibsleiden auch einen Herz 
klappenfehler nachwies, so gebrauchte ich die grösste Vor 
sicht in der Anordnung der Trink- und Badekur, welche 
jedoch über alles Erwarten gut vertragen wurde und schon 
nach wenigen Wochen eine solche Besserung im Befinden 
der Patientin herbeiführte, dass diese mit Leichtigkeit einen 
halbstündigen Spaziergang machen und die ganze Nacht 
hindurch ruhig auf dem Rücken liegen konnte, was ihr 
früher absolut unmöglich gewesen war. Da im darauf 
folgenden Winter die alten Beschwerden wieder zurück 
gekehrt waren, so wiederholte sie im nächsten Jahre die 
hiesige Kur mit demselben günstigen Erfolge und seit 
dem kehrt das liebe alte Mütterchen alljährlich auf einige 
Wochen bei uns ein, um sich, wie sie sagt, wieder um ein 
Jahr zu verjüngen. 
Frau J. Tr., Fabrikantensgattin aus Wien, bekam im 
Schuber, Bad-Hall. 3. Aufl. 6
	        
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