Volltext: Der Klausner am Jakobsbrunnen

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Mauern der Scisenburg zu weichen, bis er sie nicht 
in Trümmern zu seinen Füßen sähe! — 
Schnell saß er wieder zu Roß unv sprengte mit 
verhängtem Zügel den Burgweg hinab, seinem Schlosse 
Pettenbach zu. 
Hasendorf war der Mann der That! Schon unter 
wegs hatte er bei mehren Freunden und Bekannten einge 
sprochen und sie entboten, ihm beizustehen in seinem Unter 
nehmen. Ueberall fand er williges Entgegenkommen, ob 
gleich Einige das Unternehmen als eitles Beginnen bezeich 
neten, da bis jetzt jeder Versuch, die „Unbezwingliche", 
Wie man die Scisenburg nannte, einzunehmen, scheiterte. 
Allein Hasendorf ließ sich nicht beirren; er machte 
den Freunden begreiflich, daß das, was dem Einzelnen 
bisher mißlang, verein tenKräften gelingen müsse 
und jetzt oder nie das Raubnest gebrochen und das 
Land von der Plage befreit werden müsse. 
„Meine Habe, mein Leben setz' ich ein!" rief er 
begeistert, „es gilt ja, mir das Theuerste zu retten 
— sie, oder ich will untergehen!" 
Und so kam es denn, daß er schon des Abends 
mit einem ansehnlichen Heerbann in dem Augenblicke 
gen die Scisenburg zog, als Ankenreuter eben die ge 
raubte Wilpurgis zwingen wollte, an dem wüsten Ge 
lage Theil zu nehmen. 
Gleich bei seiner Ankunft vor der Burg ließ Ha 
sendorf den Raubritter durch einen Herold aussordern, 
Wilpurgis auszuliefern oder der Verwüstung seines 
Raubnestes gewärtig zu sein. 
Allein hohnlachend erwiederte Ankenreuter dem 
Herold: was zehn Andern, Mächtigeren, vor ihm nicht 
gelungen, das werde dem kleinen Pettenbacher noch 
weniger gelingen.
	        
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