Volltext: Richtlinien für die Agitation bei den Gemeindewahlen in Oberösterreich

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schließbarem Schrank und Waschgelegenheit ausgestattet 
und von innen verschließbar sein. 
Es ist bisher nichts geschehen, um diese Bestimmun 
gen zu verwirklichen, und die sozialdemokratischen Ge- 
meindevertreter in den Dörfern werden sich bemühen 
müssen, eine Wendung zum Besseren herbeizuführen. 
Vom Lande wird unablässig und energisch zu fordern 
sein, daß es 10 Prozent seiner Einnahmen zur Beseitigung 
der Wohnungsnot verwende, ferner fordern wir, daß die 
Verordnung des Landeshauptmannes von Oberösterreich 
vom 28. Dezember 1932, betreffend die Wohnungsanfor 
derung, insoweit sie Bestimmungen enthält, die die Unzu 
lässigkeit von Widersprüchen gegen vom Hauseigentümer 
abgeschlossene Mietverträge statuieren, aufgehoben werde, 
weil hiedurch das Anforderungsrecht der Gemeinden ver 
nichtet und die gerechte Wohnungszuweisung verhindert 
wird. 
Ferner fordern wir ein Bundesgesetz, durch das Ban 
ken verpflichtet werden, einen Teil ihres Aktienkapitales 
gegen mäßige Zinsen für Bauzwecke zur Verfügung zu 
stellen, sowie daß Unternehmer aller Art, die mehr als 
20 Personen beschäftigen, sowie alle, deren Jahresein 
kommen 150 Millionen Kronen übersteigt, verpflichtet wer 
den, eine bestimmte Anzahl von Wohnräumen zu errichten. 
Allen Mietern muß immer und immer wieder gesagt 
werden, daß der Mieterschutz mit der sozialdemokratischen 
Partei steht und fällt, und daß jeder, der gegen maßlose 
Z'nserhöhungen, gegen willkürliche Delogierung, gegen 
die D'küatur des Hausbesitzers und gegen die Versklavung 
des Misters ist,- die Kandidaten der sozialdemokratischen 
Partei wählen muß. 
* * # 
Das ländliche Proletariat. 
Vom Wohnüngselend des Landarbeiters war schon 
die Rede. Es ist nicht das einzige Uebel, unter dem er 
leidet. Am ersten Verbandstage der christlichsozialen Land 
arbeiter Oberösterreichs, am 11. November 1919, mußte 
selbst der christlichsoziale Sekretär Huber zugeben: „Die 
soziale Gesetzgebung ist für die Landarbeiter durch Jahr 
zehnte vernachlässigt worden, die Zustände, die für sie be 
stehen, sind unwürdig."
	        
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