Volltext: Sterbende Welt

Zwanzigstes Kapitel. 
Abschied von Neuseeland. 
Mit einer Nachschrift Des Herausgebers. 
Aue Februar 1889 verließ ich Auckland. Die letzte Woche 
war ein Rausch der Freude und des Leides zugleich für mich. 
Ich erhielt eine Unzahl danksagender Briefe und eine Dankadresse 
für die Dienste, die ich der Kolonie geleistet hatte. I 
Das Scheiden von diesem herrlichen Lande, das mir eine zweite 
Heimat geworden war, und von den vielen treuen Freunden, die 
ich mir erworben hatte, ergriff mich sehr. Um 5 Uhr nachmittags 
kam der Dampfer an; bald wehten die weißen Fähnlein des 
Abschieds in den Lüften als ein letztes Lebewohl! Ich sah noch 
einen Herrn zum Molo eilen, mit einem Brief für mich in der 
Hand; aber schon zerschnitt der Dampfer den Spiegel der Bucht. 
Ich ging bald zu Bett, todmüde von den Anstrengungen und Auf— 
regungen der letzten Tage. 
Am 25. Februar erreichten wir Sydney. Ich nützte den Auf— 
enthalt zum Besuche der Museen, des Zoologischen und Botanischen 
Gartens. Am 2. März ging's weiter; das Wetter war herrlich, 
der Ozean war ein unermeßlicher, farbenleuchtender See. Nach 
zwei Tagen kamen wir nach Melbourne, von wo ich am 10. März 
weiterfuhr. Das Wetter hatte sich geändert, und wir tanzten auf 
Wogenbergen gegen Adelaide. 
Ein Verlust, der mir sehr naheging, war auf dieser Strecke 
zu beklagen. Ich hatte ein paar Kiwi und Kakapo mitgenommen, 
die ich lebend in meine Heimat bringen wollte. Durch die Un— 
achtsamkeit eines Matrosen kam Seewasser in ihre Käfige, die 
armen Tiere wurden von Krämpfen befallen und gingen ein.
	        
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