Volltext: Sterbende Welt

Die Suche nach dem Wundervogl. 111 
ling, der sich so lange Jahre vor mir verborgen hatte. Nun sah 
ich wieder tagelang keinen Tiora mehr. Erst am 7. November 
erspähte ich bei Überschreitung eines Gebirgskammes ein Paar, 
am 8. fand ich wieder eines und entdeckte auch ihr Nest. Auf dieser 
Expedition erlegte ich vier Exemplare der seltenen Vogelart. 
Als der Proviant zur Neige ging, kehrten wir auf dem Weg, 
den wir gekommen waren, zurück. An der Küste angelangt, ver— 
mißten wir unser Boot. Nach langem Suchen fanden wir zwischen 
Felsblöcken zerbrochene Planken und Ruder. Die Brandung hatte 
das Boot trotz seiner hohen Lage 
erreicht und zertrümmert. Es blieb 
uns also nichts übrig, als zu Fuß 
mit unfern schweren Lasten die 
Küste entlang zu klettern. Von 
Stein zu Stein springend und an 
den Stellen, an denen das Meer 
tief eindrang, an Felsgesimsen klet— 
ternd, erreichten wir erst spät abends 
die Ansiedlung der Eingeborenen. 
Hier blieben wir noch eine Woche; 
ich ordnete und verpackte meine 
Sammlungen und dann kehrten 
wir mit der „Rangotira“ wieder 
nach Auckland zurüuf..— 
GfGmoOktober 1883 begab ich deVoramannchen iunr 
mi ch nochmals auf die Hauturu⸗ — Nach einen ausaestopiten rempiam 
Insel und beobachtete bei dieser Expedition mit noch größerem 
Erfolge die seltenen Tioras *.) 
Als ich mit dem Kutter „Rangotira“ von meinem ersten Be⸗ 
such im Oktober 1880 auf der Hauturu⸗Insel nach Auckland zurück— 
gekehrt war, warteten meiner neue Aufträge für Museum und 
Privatsammler. Mitte November rüstete ich mich wieder aus, 
— 
* Reischek hat mit seiner großen —EDDDDDDDDD0 Seltenheiten 
der neuseeländischen Vogelwelt eine schöne Serie dem Wiener Staatsmuseum über— 
geben. Die Seltenheit des Tiora erhellt aus einer Bemerkung Bullers in seinem 
großen Werke über die Ornis Neuseelands; danach besitzen nur zwei neusee— 
ländische und zwei europäische Museen ausgestopfte Exemplare des Pogonornis.
	        
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