Volltext: England und der Kontinent

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werden die Völker des Kontinents in eine solche Zu 
kunft hineinsinken oder werden sie sich noch in letzter 
Stunde ermannen und sich zu Schutzbündnissen vereinigen, 
um dem Schicksale Portugals, Irlands und Indiens zu 
entgehen? 
VI. Die letzten Ziele Englands und deren Abwehr. 
Um seine weltumspannenden Pläne auszuführen, kann 
England keinen Nebenbuhler dulden, nicht einmal einen 
gleichberechtigten Mitarbeiter. Der Prediger des Freihandels 
haßt die Konkurrenz und verfolgt jede Macht, die seinen 
monopolistischen Bestrebungen Eintrag tun könnte, wer 
auf dem Kontinente um ein weniges die anderen Mächte 
überragt und um den die anderen sich sammeln könnten, 
ist „der Feind". Lange war Frankreich dieser Feind; als 
Frankreich seit \87\ zurücktrat, ward zunächst Rußland 
„der Feind". Das Glück und Geschick Britanniens ließ seit 
Tschusima auch diesen Konkurrenten als Hauptperson von 
der Weltbühne verschwinden. Jetzt ist das Deutsche Reich 
im verdacht, jedoch die außerordentliche Nervosität Eng 
lands erklärt sich dadurch nicht allein, sondern sie hat 
ihren Grund darin, daß England hinter dem Deutschen 
Reiche vielleicht den gefährlichsten aller Konkurrenten er 
blickt: die vereinigten Staaten von Nordamerika. 
Der englische Handelsminister Ritchie sagte einst: „wie 
lästig auch der Wettbewerb des Deutschen Reiches sein 
mag, zehnmal größer ist die Gefahr, die uns von den 
vereinigten Staaten droht." Der französische Geograph 
Reclus nennt die Union „das sechzigfache England". Die 
englischen Staatsmänner sind daher den Nordamerikanern 
stets aus dem Wege gegangen. Gladstone machte noch 
während des Bürgerkrieges von \86H bis ^865 einen 
letzten versuch, den Zerfall der Union durch Unterstützung
	        
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