Volltext: Lisli

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Ein leises Klopfen und darauf ein leises „Herein!" 
hieß Franz eintreten und selber sah sich einem jungen 
Mädchen mit dunklen freundlichen Augen und einer 
hinlänglichen Fülle von blonden Locken gegenüber. 
Anfangs war Franz ganz verlegen, doch bald 
legte sich die Scheu durch die Frage: ob er wohl das 
angekündigte Quartier beziehen könne. 
„Werde gleich meine Mutter rufen," erwiderte 
die hübsche Blondine und huschte, dem Besucher Platz 
anbietend, schnell hinaus. 
Kurz daraus kehrte eine würdige Matrone mit dem 
Mädchen zurück und selbe bat, das zu vermiethende 
Zimmer mit ihm zu besichtigen. 
Das Zimmer war nett und freundlich mit einer 
entzückenden Aussicht auf die nahen in dunklem Blau 
sich zeigenden Gletscher. 
Die Vermietherin war eine ehrbare würdige Frau 
und die Tochter ein schönes sittliches Mädchen, der 
Preis der Miethe sehr billig, was blieb da lange zu 
bedenken, kurz, Franz fand Alles annehmbar, und ein 
Paar Stunden später war der junge Rechtspraktikant 
wohlbestellter Zimmerherr bet Frau Lorchmann und 
ihrer schönen Tochter Elise. 
II. 
Mein freundlicher Leser! Hast Du auch schon ken 
nen gelernt die Wechselfälle des Geschickes? Hast Du 
dies, so wirst Du mich leichter verstehen, bliebst Du aber 
von ihnen verschont, so preise ich Dich glücklich und 
wünsche, daß Du darin ganz unerfahren bleiben möchtest. 
Elisens Vater war Verwalter einer Cameralherr- 
schaft in M....berg ein strengrechtlicher Mann, ein
	        
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