Volltext: Der Tag des Deutschen

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ihn herbeizuwünschen, nicht vorlag oder nicht er 
kennbar war. Aber keinen Augenblick hat davon 
unsere Regierung und die große Masse unseres 
Volkes sich bestimmen lassen. Alle, vom Kaiser bis 
zum letzten Arbeiter, wollten einmütig und uner 
schütterlich den Frieden. In zahlreichen, oft schwie 
rigsten Lagen hat Deutschland diese Friedensliebe 
bewiesen, um die unser Kaiser sich den Spott des 
Auslands gefallen lassen mutzte. Wir waren fest 
entschlossen, den Frieden zu behaupten, solange nicht 
ein absolut unwidersprechliches nationales Inter 
esse, solange nicht die eherne Pflicht der Selbst- 
erhaltung den Krieg uns aufzwang. Nun ist er 
uns aufgezwungen, also tun wir mit Ernst unsere 
Pflicht, im vollen Bewußtsein der Opfer, die sie 
von uns fordert. 
Die Stimmung in unserem Volke ist unbeschreib 
lich. Über jedes Hoffen stark hat unsere Nation 
im Augenblick dieser furchtbaren Gefahr sich be 
wiesen. Ich bekenne offen, daß ich das so nicht 
erwartet hatte. Manche Erscheinungen der letzten 
Jahrzehnte mochten wohl die bange Frage an 
regen, ob nicht bei der ungeheuren Entwicklung 
der intellektuellen und technischen Kultur die Kräfte 
des sittlichen Willens notgelitten hatten; ob nicht 
über dem Kultus der Mittel die höchsten und 
edelsten Zwecke vergessen waren; ob nicht die große 
Leichtigkeit, zu Reichtum und Genuß zu gelangen, 
eine Verarmung und Verödung der ediern Ge-
	        
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