Volltext: Leopold Hörmann

über’ti PredigUüibl umi 
Jiibrl a CUegerl a (cl)mal’s. 
iüanns d’ not vorficbti’ bist, 
Brichst d’ dir a leicht ön Rais. 
Warum 's „Bismarckfleig“ boafn, 
Ran i nu not erfabr’n. 
vielleicht, weil dei’ Ccb’n bängt 
Statt an oan’ — an „drei“ fiaar’n. — 
Noch viel humorvoller und von reifem Urteil Zeugnis gebend ist {ein 
bald darauf folgendes Bändchen „Rört’s zua a weng!“ (1905). Nament 
lich die „Leut' aus'tt Uolk“, die uns hier Fjörmann vorführt, {ind (o schlicht 
und doch so kraftvoll in der Gestaltung, wie sie einem anderen Mundart 
dichter, etwa Stieler, kaum besser gelungen {ind. Glas vielleicht zum Glefent- 
liehen des Dialektdichters gehört, {ich nämlich bei allen Schöpfungen vor 
Augen zu halten, dass sie eigentlich nicht gelesen, sondern im Uortrag oder 
im Gesang zu Gehör gebracht werden {ollen, um ihre volle Glirkung zu 
tun, das hat wohl auch den Rormannschen Dichtungen {o viele Jreunde 
gewonnen. Und wer einmal Gelegenheit hatte, den Dichter als Interpreten 
{einer eigenen Gleisen, ob heiterer oder ernster, zu vernehmen, der wird auch 
bemerkt haben, wie vorteilhaft {ich Rörmanns echt volkstümliche Art von 
jener gewissen Bauerntümelei unterscheidet, der schon so manche Dialekt 
dichter verfallen {ind. Jn diesem Sinn gehalten, möge eine kernige Charakte 
ristik, die vor Jahren einmal im Scheffel-Jahrbuch zu lesen war, als fjörmamt 
in einer reich illustrierten Ballfpende der Stadt Glien (1901) die Quellen der Roch- 
quellenleitung in {chalkhaften Dialektdichtungen verherrlichte, zum teil wieder 
gegeben {ein: „Dörrnarm ist volkstümlich nicht nur der Denkart, dem Kreise 
der Uor{tellungen nach, er liebt es auch — trotzdem ihm manches hoch- 
deut{che Gedicht gut geraten ist wie irgendeinem Hlitftrebenden, allem,, 
was ihn bewegt, den naturgemäßen Ausdruck zu verleihen. Seine Lieder und 
Sprüche, die er in {einen Sammlungen niedergelegt hat, sind weit entfernt, 
etwa bloß Spaß zur Kurzweil zu {ein; {ie erscheinen (o urwüchsig, als 
wären {ie im Uolke des Gaues entstanden, dem er entsprossen, und 
die Lebensweisheit und Gemütswelt, die sie uns erschließen, spiegeln 
die Seele des Uolkes im weitesten Sinne wider, des Uolkes, das immer 
jo redet, wie ihm das fjerz es gebietet und wie ihm der Schnabel ge 
wachsen ist.“ 
Rörmann hat aber nicht bloß zum Lob {einer engeren Reimat, wie wir 
{eben, {o manches Lied gelungen. Auch Glien, wo er weit über zwanzig 
Jahre lebte, hatte es ihm angetan und die Gliener Musik, die ihre 
Glirkung auf ein empfängliches Dichtergemüt nicht verfehlen kann, spiegelt 
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