Volltext: Analyse der Laute der menschlichen Stimme vom physikalisch-physiologischen Standpunkte

61 
Umständen stattfinde. Innerhalb der Grenzen des Sprachorganes 
gibt es nun eine dreifache Quelle des Schalles, nämlich: 
1. die selbständigen Vibrationen der Stimmbänder; 
2. „ i, „ „ Bunge und 
3. „ „ n „ Sltft. 
Wählen wir demnach die Schallquelle als Eintheilungsgrund, 
so ergibt sich die am Schlüsse beigefügte tabellarische Uebersicht. 
19. 
Der Gebrauch des Sprachorganes hängt vom Gehör- 
Organe ab. 
Der Gebrauch des Sprachorganes besteht in der Hervor- 
rufung der mannigfaltigen Bewegungen, die wir oben beschrieben 
haben. Diese Bewegungen machen jene Thätigkeit des Sprach- 
Organes aus, deren Wirkung die verschiedenen Laute (Schall-Mo 
difikationen) sind, die in größerer oder geringerer Anzahl der Sprache 
eines jeden Volkes zu Grunde liegen. 
Die von uns hervorgebrachte Wirkung ist dasjenige, woran 
wir erkennen, daß wir thätig sind; sie ist zudem auch der Maß 
stab, wornach wir unsere Thätigkeit bemessen, ja sie ist die Ge 
brauchs-Anweisung für das Organ, welches wir in Thätigkeit 
zu setzen haben. Der Verlauf der Wirkung kann ein sehr man 
nigfaltiger sein; wir studieren ihn in allen seinen Phasen und 
beziehen jede derselben auf die ihr entsprechende Thätigkeit des 
Organes, welche wir so oft wiederholen, bis wir eine Fertigkeit 
darin erlangt haben. Hier ist es wohl sehr merkwürdig, daß 
wir nicht einmal eine Einsicht in den Mechanismus des Organes 
zu haben brauchen und es doch instinktmäßig durch Herumtappen 
und Probiren so weit bringen können, daß wir nicht nur mit 
einer staunenswerthen Sicherheit, sondern auch mit einer über 
raschenden Gewandheit es zu gebrauchen verstehen. Das Sprechen 
ist eine große, schöne Kunst, — eine Kunst, die wir am besten 
lernen, wenn wir am wenigsten denken. Gewiß, wenn es uns 
bekannt irnd ganz klar wäre, was Alles vorher zu geschehen habe,
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.