Volltext: Analyse der Laute der menschlichen Stimme vom physikalisch-physiologischen Standpunkte

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unter den dort festgesetzten Bedingungen, anstatt an entweder adn 
oder andn erzeugt werde; ebenso entsteht ahm oder ambm an 
statt am, und agn 5 oder an 5 gn 5 anstatt an 5 . Es kommen also 
hier seltsamer Weise nur die weichen Stoßlaute zum Vorschein, 
selbst dann, wenn man in der Silbe an, die man auszusprechen 
beabsichtigt, das n recht scharf nimmt, wie es bei der Verdop 
pelung dieses Lautes gewöhnlich geschieht. In dem am Schluffe 
desselben Paragraphes angeführten Versuche erzeugt sich wiederum 
anstatt 8n immer «tn (wo 8 —ß) und eö schaltet sich somit hier 
ein harter Stoßlaut ein. Müssen wir nicht daraus schließen, daß 
zur Erzeugung harter Laute noch eine Bedingung erforderlich sei, 
die sich in letzterem Falle leicht und gleichsam von selbst erfüllt, 
nicht aber in den ersteren Fällen? Um dieser Bedingung nach 
zuspüren, wollen wir die Kombination zn (wo z=() auf gleiche 
Weise aussprechen, wie vorhin 8n. Der Erfolg ist, daß sich 
jetzt zdn erzeugt und folglich ein weicher Laut einschaltet. Nach 
dem harten Aspirationölaute erzeugt sich also unwillkürlich ein 
harter Stoßlaut, und wird ersterer weich genommen, so ist auch 
der letztere weich. Es wird hier nicht behauptet, daß die in sol 
cher Ordnung aufeinanderfolgenden Laute immer den gleichen Cha 
rakter haben müssen, sondern das Gesagte gilt bloß in dem hier 
betrachteten ganz speziellen Falle, sobald nämlich mit Ausnahme 
der zur Erzeugung des n nöthigen Abänderungen der Einstellung 
Alles andere, namentlich die Intensität der Strömung und die 
ihr entsprechende Dichte ungeändert bleibt. 
Wiederholen wir nun mit der Silbe an den sub 2 und 3 
in 8 8 angeführten Versuch noch einmal, nur mit dem Unter 
schiede, daß wir die Nase durch die Wegnahme der Hand nicht 
bloß öffnen, sondern auch die Luft förmlich durch dieselbe aus 
stoßen. Das letztere haben wir früher nicht gethan, denn wir 
haben bloß die Nase geöffnet, und die Luft strömte von selbst aus, 
ohne die Nachhilfe eines Stoßes. Unter dieser neuen Bedingung 
schaltet sich aber wirklich ein harter Stoßlaut ein; man hört jetzt 
aln oder antn anstatt an. Dieser Versuch ist entscheidend und 
läßt gar keinen Zweifel mehr übrig. Alles was wir bei den 
weichen Stoßlauten zu thun haben, besteht lediglich darin, die
	        
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