Volltext: Analyse der Laute der menschlichen Stimme vom physikalisch-physiologischen Standpunkte

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Dabei ruht die Zunge ganz passiv auf dem Boden der 
Mundhöhle. So entstehen die Laute f und w. 
6. In diese Klasse von Lauten gehört auch das englische th 
mit seiner doppelten Aussprache. Man erhält diese beiden 
Laute, wenn man die Zunge an die Zähne des Oberkiefers 
anlegt und sich hieraus bemüht die Laute ß und s auszu 
sprechen. Durch das Anlegen der Zunge an die Zähne 
wird gleichsam eine Dämpfung dieser letzteren Laute bewirkt. 
In allen diesen sechs Fällen können an derselben Stelle der 
Mundhöhle zwei Laute erzeugt werden, ein harter und ein weicher. 
Dieser Unterschied scheint darin seinen Grund zu haben, daß die 
betreffenden Theile, welche zur Erzeugung des Lautes mitwirken, 
einen verschiedenen Grad der Spannung erhalten und daß der 
Luftstrom bald mit weniger, bald mit mehr Energie durchgeführt 
wird. Uebrigens stimmen alle Aspirationslaute in Bezug auf ihre 
mechanische Erzeugung darin überein, daß die Luft durch enge 
Kanäle oder Oeffnungen zunächst in die offene Mundhöhle, oder 
durch die Zwischenräume der Zähne aus dieser selbst herausströmt. 
7. 
S t o ß l a u t e. 
Diese stimmen mit den Aspirationslauten darin überein, daß 
sie ihren Ursprung in der Mundhöhle nehmen, daß also dabei 
die Stimmbänder nicht tönen, unterscheiden sich jedoch von ihnen 
insofern, als sie nur eine momentane Dauer haben. 
Sie entstehen sämmtlich auf die Weise, daß anfänglich die 
Mundhöhle luftdicht verschlossen, hierauf aber geöffnet und zugleich 
die Luft durch die sich bildende Oeffnung ausgestoßen wird. Dieses 
Umstandes wegen habe ich ihnen den Namen Stoßlaute gegeben. 
Die anfängliche luftdichte Absperrung der Mundhöhle von der 
äußeren Atmosphäre fordert, daß nicht nur die Kommunikation 
durch die Mundspalte, sondern, auch jene durch die Nasenöffnung 
abgesperrt werde. 
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