Volltext: Analyse der Laute der menschlichen Stimme vom physikalisch-physiologischen Standpunkte

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darunter figuriren, mag darin seinen Grund haben, daß sie im 
isolirten Zustande sich nur sehr wenig von einander unterscheiden, 
so zwar, daß man sie leicht verwechseln konnte und daß ihr Cha 
rakter erst dann sehr klar und deutlich hervortritt, wenn sie mit 
anderen Lauten verbunden werden. 
Nun wollen wir die Laute vornehmen, welche innerhalb der 
Mundhöhle entstehen. Auch diese sind von doppelter Art, näm 
lich solche, die man dehnen kann (Aspirationslaute), und solche, 
die eine nur momentane Dauer haben (Stoßlaute). 
Sie sind sämmtlich ohne Klang, weil diejenigen Partien 
des Sprachorganes, welche bei ihrer Entstehung mitwirken, nicht 
jene Einrichtung besitzen, die zur Erzeugung geregelter Schwin 
gungen erforderlich ist; aus demselben Grunde sind sie auch keine 
Töne und weil die schwingende Masse dabei nur gering ist, so 
sind sie keiner nahmhaften Verstärkung fähig. 
6. 
Aspirationslaute. 
Diese charakterisiren sich dadurch, daß die Stimmbänder nicht 
gespannt sind, daß somit die Stimmritze wie beim bloßen Athmen 
weit offen ist und am Kehlkopfe kein Klang entsteht, und daß 
der in die Mundhöhle eindringende Luftstrom erst in dieser unter 
gewissen Bedingungen einen anhaltenden Schall erzeugt. Wir 
werden später nachweisen, daß bei allen diesen Lauten eine Ab 
sperrung der Nasenhöhle statt finde. 
Der Ort, wo der Schall erzeugt wird, kann ein sechsfacher 
sein, nämlich: 
1. Die Gegend der Rachenenge. Hier entstehen die beiden Laute 
Ir und oll. Die Zunge hebt sich in der Art, daß zwischen 
ihr und dem weichen Gaumen eine verhältnißmäßig kleine 
Oeffnung gebildet wird, durch welche die Luft strömt. Höchst 
wahrscheinlich spielt bei der Entstehung dieser Laute das 
Zäpfchen durch seine Vibrationen, so wie überhaupt der 
weiche Gaumen eine bedeutende Rolle. Man spürt es recht
	        
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