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Die Alpenwirthschaft. 
kammergutes gutmüthiger Natur, redlich, nicht streitsüchtig, zu 
mechanischen Fertigkeiten sehr gut befähigt, langsam bei der 
Arbeit und beim Denken, misstrauisch gegen Neuerungen, an 
hänglich an das Kaiserhaus, durch grosse Liebe zur schönen 
Heimat ausgezeichnet, und lieber leiden die jungen Leute zu 
Hause Noth, als dass sie auswärts Beschäftigung suchen würden. 
Die Alpenwirthschaft. 
Der Haupterwerbszweig der Landwirtschaft, die im 
steierischen Salzkammergut betrieben wird, ist die Viehzucht; 
zur Getreidesaat eignet sich weder der humusarme Boden noch 
das ziemlich kühle Klima und werden die Wiesen nur von Zeit 
zu Zeit umgeackert, um den durch das Verfilzen der Gras 
wurzeln zu fest gewordenen Humus zu lockern, und bei dieser 
Gelegenheit wird Getreide, meist Korn oder Hafer angebaut, 
gibt aber stets ein schwaches Erträgniss. 
Dafür wird die Viehzucht schwunghaft betrieben, und 
sowohl die kleine scheckige Bergrasse als auch die rothe, schön 
gezeichnete Pinzgauerrasse wird mit Glück gezüchtet, wobei 
namentlich auf die Milchproduction vor Allem Bedacht genommen 
wird. In sorgsamer Stallfütterung gedeiht das Vieh den langen 
Winter hindurch und Ende Mai wird dann auf die Alpe „ge 
fahren“. Die grasreichen Abhänge der Berge werden den Sommer 
über abgeweidet, und gibt es im steierischen Salzkammergut 
nahezu 100 Hoch- und Niederalpen. Fast jeder Landmann 
besitzt seine eigene, aus Holz roh gezimmerte Alpenhütte; unten 
meistens als Viehstall für die Nacht und die vielen Regentage 
hat jede Alpenhütte ausser dem Zimmer der „Almdirn“ auch 
eine Futterstelle und einen Kochherd. Die Kühe, die den ganzen 
Tag in Wald und Halden herumstreifen, und sich nach der 
Glocke der Almkuh (meistens die älteste Kuh des Stalles) 
richten, werden früh und abends gemolken und aus der Milch 
wird dann Butter und Käse bereitet. Auch Pferde, Ziegen, 
Schafe und Schweine werden den Sommer über auf die Alpen 
weide getrieben, und wird letzteren die Möglichkeit, den Gras 
boden aufzuwühlen, dadurch benommen, dass denselben Messing 
drähte durch den Rüssel gezogen werden. Ausgezeichnet sind 
die Almhütten durch die minutiöseste Reinlichkeit, und wird 
auch bei Bereitung der Molkereiproducte mit einer mustergiltigen 
Reinlichkeit zu Werke gegangen. Meistens stehen auf einem