Volltext: Führer in Aussee, Grundlsee, Alt-Aussee und Hallstatt [31 / 2. Aufl.]

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' Die Bewohner. 
Im Rathhause das Conterfei des ehemaligen Ratlihauses 
mit seinen interessanten Fresken, die alte Juramentstafel und 
der werthvolle silberne Siegelstock mit dem alten Marktwappen; 
•ebenso ein alter Kasten mit vielen Laden, mit sehr schön 
stilisirten Intarsienarbeiten und an der Vorderen Thüre das 
Marktwappen mit der Inschrift im Spruchbande: 
Dieser Khasten Gemacht Worden war, 
Da Matheus Pucher Richter Wahr. 
1618. 
Ferner der alte, schön geschnitzte und vergoldete Markt 
richterstab. 
Im Kammerhof ausser den schönen Fenster stocken und 
Thürverzierungen aus Marmor eine Steintafel mit dem Reichs 
und Hauswappen der Habsburger und dem steiermärkischen 
Wappen über dem breiten Eingangsthore; ebendaselbst in der 
Hauscapelle (durch die Freundlichkeit des Herrn ßergrathes 
A. Aigner den darum ersuchenden Kunstfreunden gewiss zu 
gänglich) schöne alte Bilder von entschiedenem Kunstwerth. Im 
Hause des k. k. Sudhüttenverwalters ein Gewölbschlussstein, reich 
ornamentirt mit sehr interessanter Hausmarke. 
Ebenso im Archiv des Hallamtes alte Waffen, Mess 
instrumente, reiche Urkunden Sammlung. 
Der schöne Christus aus Eichenholz (1 Meter hoch) vom 
Bildhauer Jacob Gschiel aus Graz, den Exc. Graf von Meran 
am Ressenfelsen, am linken Ufer des Grundlsees, wo dessen 
Tiefe am bedeutendsten ist, anbringen liess. 
Photograph Michael Moser hat von den meisten der an 
geführten Kunst- und historischen Denkmale gelungene photo 
graphische Reproductionen angefertigt, die in seiner Kunst 
handlung verkauft werden. 
Die Bewohner. 
Sowohl in Typus als in der Kleidertracht, wie nicht 
weniger im Charakter und seinen Traditionen weicht der Be 
wohner des steiermärkischen Salzkammergutes von den übrigen 
Bewohnern des deutschen Theiles der Steiermark wesentlich ab, 
und nähert sich hierin weit mehr dem benachbarten mit dem 
selben in steter Berührung stehenden Oberösterreicher, ja es 
gravitiert die ganze Gegend in ihren Beziehungen mehr nach 
Oberösterreich, als nach Steiermark.
	        
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