Volltext: Führer in Aussee, Grundlsee, Alt-Aussee und Hallstatt [31 / 2. Aufl.]

Oeffentliche Gebäude. 
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befindliche Capelle enthält einige sehr werthvolle Bilder in' 
Tempera-Manier, darunter eines, welches ein gelungen aus 
geführtes Bild des Marktes während eines Brandes darstellt. 
Auch die Front des Hauses zierte ein schönes Fresco- 
gemälde von M. von Schwind, dessen Bruder in den Jahren 
1850 —1851 hier Bergrath war, welches aber leider bei einer 
Renovirung des Hauses übertüncht wurde. In der grossen Vor 
halle im ersten Stocke wurden unter der weissen Kalktünche 
Fresco-Ornamente mit zahlreichen lateinischen Sprüchen entdeckt 
und blossgelegt. 
Das Cur haus. An Stelle des gegenwärtigen, grossen 
Curhausplatzes, den schöne Promenandewege durchkreuzen und 
Anpflanzungen zieren, stand das alte Kaiser Ferdinands Sud 
werk, welches 1838 wegen grosser Feuergefährlichkeit für den 
Markt abgetragen wurde. Das alte Salzdörr haus wurde mit 
einem Kostena.ufwande von 18.000 fl. zu einem Curhause 
adaptirt und 1870 eröffnet. Das ebenerdige Gebäude enthält 
eine lange, sehr hohe, lichte Wandelbahn, einen Speisesalon, 
ein Cafe- und Spielzimmer und einen geräumigen Conversations- 
und Tanzsalon. 
Das Schulhaus. An Stelle des ehemaligen Caplan- 
hauses bestand seit vielen Jahren ein schlecht adaptirtes, den 
Anforderungen der modernen Schule ganz und gar nicht ent 
sprechendes Schulgebäude, welches von der Schulgemeinde im 
Kaufwege von der St. Leonhardskirche erworben, im Früh-' 
jahre 1880 niedergerissen wurde, und an Stelle desselben wurde 
mit einem Kostenaufwande von 20.000 fl. das gegenwärtige 
grosse Schulgebäude, dem die Ehre zu Theil wurde, den Titel: 
„Kaiser Franz Josefs-Volksschule u führen zu dürfen, nach dem 
Entwürfe des jubilirten Forstwartes Jacob Ramsauer, dem der 
Ort manche Bau-Ausführung bereits verdankt, ausgeführt und 
am 4. October 1880 feierlichst eingeweiht. Das Gebäude ent 
hält acht geräumige Lehrzimmer für die vier Knaben- und die 
vier Mädchenclassen, zwei Lehrmittelcabinette, einen Turnsaal, 
sowie ein Zimmer für den Fachzeichencurs nebst einem Turn 
platz im Freien. Ein Schulgarten ist mit der Anstalt leider 
nicht verbunden. 
Das k. k. Pfründnerhaus, unterer Markt, gegenüber 
der Hauptstrasse. Stifter unbekannt. Ernst der Eiserne dotirte 
es 1420 mit 3 Freifuder Salz per Sudwoche. Bis 1549 betrug 
das Einkommen 158 fl., Kaiser Ferdinand I. erhöhte dasselbe
	        
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