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Zwölf Gebote für Zivilisten.
1. Du sollst auf den Endsieg unserer und der Ver
bündeten Waffen felsenfest bauen und dich in diesem Ver
trauen durch nichts erschüttern lassen; dann trägst du zum
wirklichen Siege mehr bei, als du vielleicht ahnest.
2. Du sollst den aus dem Felde heimkehrenden
Kriegern nichts vorlamentieren, sondern ihre etwaige trübe
Stimmung zu verscheuchen suchen durch Wort und Tat.
3. Du sollst dem „Roten Kreuze" als Mitglied ange
hören und auch sonst die Kriegssürsorge nach Möglichkeit
unterstützen.
4. Du sollst wenigstens eine Zeitung lesen, damit
dir keine behördliche Verfügung unbekannt bleibt.
5. Du sollst bei allem, was du tust, militärische
Selbstbeherrschung, Ordnung und Pünktlichkeit beobachten,
was dir und deinem Hause sehr zustatten kommen wird.
6. Du sollst dich in deinem Leben und Streben auf
niemand verlassen, als auf dich selbst und deine Kraft.
7. Du sollst Nutztiere züchten, so viel du imstande
bist und könnten es auch nur Kaninchen sein.
8. Du sollst Gemüse bauen, und wäre es auch nur
im Kästchen vor dem Fenster.
9. Du sollst in allem äußerst sparsam sein, und nichts
wegwerfen, das noch jemand brauchen kann.
10. Du sollst wirtschaftlichen Vereinen beitreten, die
dir nützen können.
11. Du sollst bei deinen Entbehrungen und Leiden
an die tausendfach größeren deiner kämpfenden Brüder
denken, dann wird dir die Geduld nicht schwer fallen.
12. Du sollst noch heute beim Verleger dieser Schrift
durch Postkarte das nach Kriegsende erscheinende billige
Büchel „Katechismus für Kriegsfeinde" bestellen und, so
bald du es gelesen hast, darnach handeln.