Volltext: Geologische Beobachtungen in der Umgebung des Attersees

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feststellen. Im allgemeinen bekommt man den Eindruck, daß es sich 
in unserem Gebiete um eine Serie von Schichten handelt, welche 
bei ostwestlichem Streichen südlich einfällt, welche aber durch Ge- 
birgsdruck vielfach zerbrochen und verbogen ist, so daß einzelne 
Partien gegeneinander stark verschoben sind, wodurch sich der 
Wechsel im Streichen und Fallen erklärt. Die Talbildung ist wohl 
teilweise als präglazial zu bezeichnen. In und nach der Eiszeit er 
folgte erst ihre Vertiefung, beziehungsweise ihre Wiederausräumung. 
Die Gesteine sind die typischen des Flysches. Im folgenden 
sollen nur einige Typen nach dem mikroskopischen Befund charak 
terisiert werden. In erster Linie ist hier zu nennen dei( eigentliche 
Sandstein, ein fein- bis grobkörniges Gestein von lichtblau-grauer bis 
braun-grauer Farbe im frischen Zustande. Verwittert ist derselbe 
immer braun. Er wird als Werkstein für Türpfosten und Schleif 
steine verarbeitet, doch sind am Attersee gegenwärtig keine Brüche 
darauf mehr im Betrieb. 
Im Dünnschliffe nimmt man wahr, daß die teils eckigen, teils 
gerundeten Quarze vielfache Kataklas-Erscheinungen zeigen, wie Felder 
teilung und undulöse Auslöschung. Zerbrochene Quarze sind durch 
Kalkspatschnüre und Gänge miteinander verkittet. Daneben finden 
sich nicht gerade selten Feldspate, Orthoklas, Mikroklin und Plagio 
klase häufig mit ziemlich scharfen Kanten und sehr auffällig durch 
ihre große Frische und Unzersetztheit. Blätter und längere Züge 
von Kaliglimmer schmiegen sich dazwischen. All dieses ist in eine 
trübe, tonig-kalkige Masse eingeschlossen. Stellenweise individuali 
siert sich der Kalk zu verzahnten größeren Körnern oder es treten 
Adern reinen Kalzites mit der bekannten Zwillingsstreifung auf, wie 
denn auch makroskopisch oft Schnüre und Einschaltungen von Kalk 
spat beobachtet werden. Pyritkristalle und -körner, limonitische Par 
tien, sowie kohlige Substanzen fehlen ebensowenig wie Glaukonit 
körner. Ferner trifft man stets bald mehr bald weniger Bruchstücke 
kleiner und kleinster Foraminiferen-Schalen. Je gröber das Korn des 
Sandsteines wird, desto ärmer ist die Kittmasse an organischen 
Resten, desto häufiger finden wir auskristallisierten Kalk als Ver 
bindungssubstanz der Körner, die dann schon häufig Mineralaggre 
gate darstellen. Durch diese grobkörnigen Abarten sind die Sand 
steine mit den Breccien verbunden. 
Viel weiter verbreitet als die Sandsteine, die immer nur ein 
zelne Schichten bilden, sind aber dünnjplattige Schiefer von licht 
grauer bis dunkelgrauer Farbe. Sie sind fast dicht und an ihnen 
treten daher die Cleavage-Erscheinungen am schönsten zutage, in
	        
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