Volltext: Die geologischen Verhältnisse der Umgebung von Gmunden

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rhätische» Dolomiten und Kalken, die erst zwischen Röthelsee und Karbach das 
Seeufer berühren. Nochmals reicht am Seeufer eine Partie von Liaskalken, die 
stellmweise Go sau bild ungen der Kreidefvrmativn trägt, fast T5 km nördlich 
über die Karbachmühle herauf. Dann halten wieder die Dolomite und Kalke 
an, welche am Nordfuß des Traunsteins in der bereits geschilderten Weise abbrechen. 
Ein besonderes Interesse haben seit einem halben Jahrhundert die in Form 
von mürben Sandsteinen und weichen Mergeln entwickelten Gosau bild ungen 
in der Eise na u, einem Thalgraben südlich vom Traunstein, erregt. 
Außer zahlreichen Versteinerungen von Meeresschnecken (Nerinea ßuclii, 
Omphalia K es er st ei ui etc.) finden sich daselbst auch Süßwasser-Ablage- 
rungen in Form von Kohlen, welche nicht recht abbauwürdig sind und aus 
nahmsweise Einschlüsse von Bernstein enthalten. 
Auch am Dstufer des Traunsees wird es einer genauen und mühsamen 
Specialuntersuchung vorbehalten bleiben, die Lagerungsverhältnisse der einzelnen 
Schichtencomplexe in der Kalkzvne genau zu erforschen. Das schwer zugängliche 
Terrain erhöht die Schwierigkeiten der Untersuchung. 
Nach diesen dürftigen Mittheilungen mochte ich zum Schlüsse noch einige 
Bemerkungen über die wenigen nutzbaren Mineralien uitb Gesteine 
anfügen, welche in der Umgebung gefunden werden und eine Verwendcing finden. 
An nutzbaren Mineralien ist die Gegend arm. Krhstallisirt trifft man 
sowohl in der Sandstein-, als auch in der Kalkzone gewöhnlich nur Calcit in 
schönen Rhomboedern und Skalenoedern an. Dagegen Dolomit etwas seltener. 
Salz und Ghps kommt erst in den iriasuschen Ablagerungen von Ischl, Hallstatt 
und Aussee in abbanivürdiger Menge vor. Von einem angeblichen Abbau des 
Ghpses im Gschliefgraben soll in alten Chroniken die Rede gewesen sein. Ich 
fand daselbst noch keinen zu Tage gehenden Ghps. Ein aus den Nierenthaler- 
Schichten an den Gaisbüheln — zwischen Lidringraben und dem großen Gschlief- 
graben —anstretendes Wasser scheint schwach salzhältig zu sein. Die Stelle 
des Austrittes wird „Sulz" genannt und vom Wild gerne aufgesucht. 
In den grünlichen Nummuliten - Sandsteinen des Gschliefs findet man 
Glaukonit, d. i. ein Wasser- und kalihältiges Eisenoxhdsilicat. In den gelblichen 
bis roth-braunen Nummuliten-Sandsteinen bei der sogenannten „Rothen Kirche" 
— einer Felspartie des Gschliesgrabens — treten schön abgerundete, oft bronee- 
braun gefärbte oder bunt angelaufene Eisen oolit he auf, die ich auch im Eocän 
von Mattsee angetroffen habe. Dieses Brauneisenerz wurde seinerzeit zu 
Kressenberg in Baiern, wo es unter ganz gleichen Umstünden vorkommt, auf 
Eise n verhüttet. 
Den Schwefelkies oder Pyrit findet mau meist nur in den Mergel» 
des Wienersandsteins eingesprengt und fast niemals schön auskrystallisirt. 
Die seltenen Bernsteinsunde in der Kreidekohle der Eisenall wurden 
schon besprochen. 
Hier mag gleich erwähnt werden, daß man auch beim Baue der Straße 
von der Lainau in die Mairalm auf unregelmäßige Putzen von K v h l e gestoßen
	        
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