Volltext: Die geologischen Verhältnisse der Umgebung von Gmunden

12 
aus der Bronce- und Eisenzeit wurden vor einigen Jahren auch in Traunkirchen 
gemacht. Pfahlbaureste hat man endlich vor etwa zwei Decennien in der Nähe 
von Ort und in Weher nachgewiesen. 
Etwas ausgiebiger, als die Alluvialgebilde, sind die Ablagerungen der 
Diluvialzeit vertreten. 
Es wurde derselben bereits früher gedacht. Wir haben es mit wohl 
geschichteten Schotter- imb Conglomeratbänkeu zu thun, welche zum Theil terrassirt 
sind und durch den tief eingeschnittenen Traunfluß, sowie durch die Aurach und 
Laudach bloßgelegt werden. 
Auf diesen, die Schottertafel des Traunviertels aufbauenden Diluvialgebilden, 
sitzen rings um Gmunden Hügel und Wälle von Eilaciatschutt, der hauptsächlich 
an den Rändern gegen die Flyschzone und in dem Alluvialstreifen zum See 
herab eine wiederholte Umschwemmung und Schichtung erfahren hat. Bis ;u 
circa 80 m über den Seespiegel erheben sich die welligen Hügel des Glacial- 
schuttes, der sich an einigen Punkten, wie z. B. beim Wasserreservoir auf dem 
Calvarienberg, im Eisenbahneinschnitt nächst dem Moosberg rc., einer ungestörten 
Lagerung erfreut und weder Schichtung noch Svrtirung des Gletschermaterials 
erkennen läßt. 
Einzelne Gesteinsblöcke des Glacialschuttes — zumeist verschiedene Kalke, 
Dolomite, Mergel, einige Flhschgesteine und auch krystallinische Gesteine — zeigen 
oft die schönste Politur und fingerbreite Schramme». Solche „gekritzte Geschiebe" 
findet man eingebettet in einem Zwischenmittel, das aus fein geriebenen thonigen 
Bestandtheilen und aus sandigem Material besteht. 
Derartige Moränenhügel lassen sich über Altmünster bis zum Mühlbachthal 
verfolgen. Sie säumen in« Bogen den Raum zwischen dem See und den Flysch- 
bergen ein und bilden einen durch Villenanlagen, Bauernhäuser, Wald- lind 
Feldcultur belebten Kranz von beliebten Aussichtspunkten über das Seebecken. 
Die hier von vielen Geologen angenommene Ueberlagerung des „Schliers" 
durch die gesammten Diluvialbildungen, könnte erst definitiv durch Tiefbohrungen 
entschieden werden. 
Diluvialen Alters scheinen auch die mächtigen Conglomeratbänke der 
sogenannten „Reißeten Schütt" zwischen Gschliefgraben und Laudachsee (881 m) 
am Kampriedl zu sein. Krystallinische Gesteinsfragmente, die zweifellos glacialen 
Ursprunges sind, fand ich am Nordwestrand dieses Sees. Hofrath F. v. Hauer 
beschreibt auch ein „Urfelsconglomerat", das er im Gschliefgraben in den Fünfziger 
Jahren angetroffen hat. Auch Dr. E. v. Al o j s i s o v i c s und Dr. U. S ch l v e n b a ch 
erwähnen dasselbe in Nr. 10 der „Verhandlungen der k.. k. geologischen Reichs 
anstalt" im Jahre 1868. 
Ein schönes Stück von granatführendein Glimmerschiefer wies mir seinerzeit 
Frau Dr. Wolfsgruber vor. Es schien dasselbe aus den: Glacialschutt der 
Umgebung der Großalm zu stammen, wie ich auch in der „Jubiläums-Festzeitung" 
hervorgehoben habe. Ich entnehme aber einer neueren handschriftlichen Aufzeichnung, 
welche mir Frau Dr. Wolfsgrub er freundlichst zur Verfügung stellte, daß sich 
nach den Aussagen der Bauern an der Nordseite des Kollmannsberges (963 m)
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.