Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

57 
1491, Samstag nach Bartholomä, erhob Kaiser 
Friedrich III. mittelst eines allerhöchsten Reskriptes an den 
Pfleger zu Sarmingstein, Grein zu einer Stadt. 
In den Jahren 1400 bis 1491 übten die Bürger 
zu Grein ein ausschließendes Handelsbefugniß, so wie das 
Standrecht oder Grundruhe aus. Nach der unglücklicher: 
Schlacht bei Mohacs am 29. August 1526, wo der un 
glückliche, jugendliche König Ludwig sein Leben verloren, 
so wie 1529, als die Türken Wien belagerten, wurden 
von den durchziehenden fremden Truppen viele Häuser, so 
wie den 23. Mai 1642 durch gelegtes Feuer die ganze 
Stadt bis auf 10 Häuser in Brand gesteckt. 
(Im Jahre 1848 bei Ausgrabung der Grundmauern 
zu einem neuen Hause fand man in einer eisernen Büchse 
bei 150 Stück Dukaten, meistens Korvinus; sie mögen 
1487, als die Ungarn unter Mathias Korvinus Klamm 
belagerten, vergraben worden sein, deren Eigenthümer wäh 
rend der damaligen Unruhen zu Grunde ging.) 
Als man 1594 einen Einfall der Türken in das 
Land besorgte, bestimmten die Stände, nachdem sie über 
eine gewisse Defensions - Ordnung übereingekommen waren, 
Greinburg durch ein daselbst anzuzündendes Kreidenfeuer 
als einen Zufluchtsort für Weiber und Kinder. 
In der Stadt Grein befindet sich ein ehemaliges 
Franziskaner-Kloster, gestiftet 1626 von Leonhard Frei 
herrn v. Meggau, erbaut von Bernhard und Helfried, 
Freiherrn, nachher Grafen v. Meggau, besser fundirt durch 
Norbert Grafen von Salaburg, und aufgehoben unter 
iser Josef II. Jetzt ein Versorgungshaus, aber zur Unter 
bringung des Bezirksamtes bestimmt. Ferner bestand in Grein 
ein Kapellhaus, worin Knaben in der Musik unterrichtet 
zum Stndiren vorbereitet wurden. 
Helfried hat beides, so wie den noch be 
erbauen lassen und verschiedene