Volltext: Aus dem Traungau

248 
Der räthselhafte Schuß. 
»Es ist — meinte Gertrud etwas milder, — als wärst 
Du nicht recht bei Dir?« 
Jetzt ergriff Jacob ihre Hand, hielt sie mit krampfhaf¬ 
tem Zucken und sagte mit dumpfem Tone: »Ich hab' es 
vielleicht verdient, — Untreu' für Untreu'!« 
Er riß sich rasch wieder los, und rief aus: »Nein! Ich 
habe es nicht verdient! Das gehört nicht daher!« 
Gertrud erwiederte beklommen: »Ich verstehe Dich nicht, 
Jacob!« 
»Gertrud!« — sagte er, ebenfalls weniger herb,— 
»warum hast Du mir das gethan?« 
»So laß doch reden mit Dir!« erwiederte sie; — »Du 
nimmst ja gar keine Vernunft an!« 
Mt einem Male veränderte sich sein ganzes Wesen. 
Ihre Worte nicht mehr hörend, starrte er nach einem 
Punkte unten am Walde. Seine Augenbrauen zogen sich 
finster zusammen — eine heftige Bewegung hatte sich seiner 
bemächtigt. 
Gertrud blickte hin, und erschrack sichtlich. 
»Aha!« rief Jacob aus; im Gesichte dunkel gerathet 
und die Fäuste ballend, knirschte er: »Das ist er!« 
Der Nebenbuhler. 
Auf demselben Wege, den vorhin der Flüchtling gegan¬ 
gen, kam ein Jäger; als solcher an seinem Gewände und am 
Gewehre, das er über die Achsel trug, von ferne erkennbar.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.