Volltext: Aus dem Traungau

Die Ahnl Regina. 
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Stürme desto tiefer noch innen gehen. — Regina litt mehr, 
als man bei einem Weibe ihres Standes hätte vermuthen 
sollen; aber sie war willcnsstark und gesinnungsvoll genug, 
um das Toben ihres Innern vor der nächsten Umgebung 
nicht ausbrechcn zu lassen. 
Thomas dagegen, sein verbotenes Treiben entdeckt 
sehend, folgte sogleich den Eingebungen seiner gemeineren 
Natur, und suchte sich durch die Pflege eines verwandten 
zweiten Lasters möglichst zu betäuben, indem ihm seine 
Trunksucht den Krug als das einzige Mittel zeigte, um das 
Leben fortan noch erträglich zu finden. 
Nach dem schmählichen Auftritte bei Crescenz war er 
schnell aufgebrochen, und noch spät Abends zum Frösch- 
linger nach Hofkirchen gegangen, wo er im Weine Ver¬ 
gessenheit suchte und dumpf hinbrütend ein Paar Stunden 
sitzen blieb, ohne an dem Gespräche der Nachbarn Theil zu 
nehmen oder auf ihre Sticheleien zu antworten. — Erst um 
Mitternacht kam er heim und schlich sich, mit seinem schuld¬ 
beladenen Gewissen, in den kleineren Pfcrdestall, wo er 
übernachtete. Er bedeutete dem Knechte, in den anderen 
Stall zu gehen, weil von nun an er selbst die Ucberwachung 
der beiden jungen Pferde übernehmen wolle und deßhalb 
auch die künftigen Nächte hier schlafen werde. 
Die Folgen. 
Indessen lag Regina schlaflos auf ihrem Lager, voll 
Scelcnschmcrz über den Einsturz ihres ganzen Glücksgebäudes,
	        
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