Volltext: Beitrag zur Kulturgeschichte der Gegenwart

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Wirthe oder der protestantischen Wirthin gewährten Aushilfe die För⸗ 
derung eines mit der Sittlichkeit im Widerspruche stehenden Zweckes 
von irgend jemand auch nur vermuthet wurde, geschweige denn verbun⸗ 
den gewesen wäre — und sicher hätte das bischöfliche Ordinariat dieses 
Moment. im Absetzungsdekrete nicht unberührt gelassen, da es diesem 
gewiß darum zu thun gewesen sein mußte, einen haltbaren, Grund für 
seine Entscheidung hervorheben zu können. J —38 
Ich habe in dieser Angelegenheit im Interesse meines Schůtzlings 
die Oeffentlichkeit auf das ängstlichste vermieden, daher auf das lebhaf— 
teste bedauert, daß dieselbe gerade zu der Zeit in die Oeffentlichkeit 
drang, zu welcher der Rekurs an den hochwürdigsten Metropoliten vor⸗ 
hereitet und überreicht worden ist. — 
Da aber das bischoͤfliche Ordinariat in dies er Angelegenheit selbst 
den Weg der Oeffentlichkeit betritt. und es für gut findet, mit einer 
ganz nenen, der abgeführten Prozedur durchwegs fremden Beschuldigung 
hervorzutreten, so fordere ich dasselbe im Namen. der Priesterwürde, 
welche durch den Glanz der Juful nicht darf in den Staub getreten wer— 
den; im Namen der Wahrheit, welche keinen Beschuldiger des Beweises 
entbindet; im Namen der Moral, welche gebietet, der Mitmenschen Ehre 
zu achten; im Namen der Religion endlich, deren göttliche, Welten 
tragende Kraft erschüttert werden müßte, wenn ihre Ausüber die einzi— 
gen Wesen unter der Sonne vogelfrei erklärt waͤren und schirm⸗ und 
schutzlos in der menschlichen Gesellschaft stünden imNamen dieser 
heiligen Potenzen fordere ich das bischöfliche Ordinariat auf, die in 
— D damit der 
ehrwürdige Priester, der trotz der leidigen Vorgänge allgemein geachtete 
Mann, Gelegenheit zu seiner Vertheidigung auch in diesem Punkte finde. 
Die Ehre des Menschen ist als ein heiliges Gut in allen civili, 
sfirten Staaten anerkanut und geschützt, und das Recht auf seine Ehre 
gibt der Staatsbürger durch, den Eintritt in den Priesterstand um so 
weniger auf, als diese die Grundbedingung der segensreichen Wirksam— 
keit eines Seelsorgers ist, als die christliche Religion, der Born der 
Gvilisation, nicht Opfer fordern kann, welche die Menschenwürde 
vernichte.
	        
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