Volltext: Beitrag zur Kulturgeschichte der Gegenwart

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Offener Brief 
des Hof- und Gerichts-Advokaten Dr. R osen feld in Wien an das 
hohe bischöfliche Ordinariat in Linz, die Angelegenheiten des gewes enen 
Kurat⸗Benefiziaten A. H. in O. betreffend. * 
Wien. An das bischöfliche Ordinariat in Linz. 
Seit Monaten zähle ich zu meinen heiligsten Aufgaben, Schutz 
und Recht zu suchen für den gewesenen Kurat-Benefiziaten A. H. in O. 
Mit jener unermüdlichen Anstrengung, welche die Wichtigkeit die⸗ 
ses das öffentliche Interesse berührenden Gegenstandes gebieterisch for⸗ 
dert, mit jener Herzenswärme, welche die Leidensgeschichte dieses würdi⸗ 
gen Priesters bei jedem erzeugen muß, welcher dem Mitgefühle nicht 
— 00— die Materialien gesammelt, 
um die Beschwerde desselben gegen die durch das bischöfliche Ordinariat 
zu Linz verfügte Entsetzung von seinem Benefizium vollkommen doku⸗ 
mentirt dem hochwürdigsten Metropoliten in Wien zu überreichen. 
Die Bemühung hatte den Erfolg, daß jeder Moment des flecken— 
loͤsen, 2hfährigen priesterlichen Wandels, jeder Moment der Leidensge— 
schichte dieses würdigen Mannes nunmehr dem hochwürdigsten Metro— 
politen in Wien vollkommen dokumentirt vorliegt. 
Als ich Se. Eminenz den Herrn Kardinal nach überreichter Be— 
schwerdeschrift verließ, war ich von der beglückenden Ueberzeugung ge— 
tragen, dem Rechte eines fleckenlosen Mannes, dem Rechte- eines der 
würdigsten Priester mit Aussicht auf den angestrebten Erfolg gedient 
zu haben. J 
Diese Ueberzeugung steht 'noch heute in mir fest. 
Umsomehr hat mich die Berichtigung des bis chöflichen Ordinaria— 
tes in Nr. 94 der „Presse“ auf das unangenehmste berührt, da in 
derselben mit einer vagen, eine mehrfältige und ehrenkränkende Deutung 
zulassenden Ausdrucksweise ein Moment ganz besonders betont wird, 
welches in der ganzen Prozedur auch nicht mit einem Hauchlaute von 
irgend einer Seite angeregt, geschweige denn besprochen oder wohl gar 
verhandelt wurde, insofern das Entsetzungsdekret in Verbindung mit 
den Entscheidungsgründen, wie es sein soll — — — den Gesammt. 
ausdruck der Verhandlung enthält. — In diesen erscheint nicht mit 
Einem Worte auch nur angedeutet, daß mit der dem protestantischen
	        
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