Volltext: Beitrag zur Kulturgeschichte der Gegenwart

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keinem Worte erwähnt vorkomnit und weil mir überdieß von Seite des 
hochwürdigen Ordinariates eine solche Beschuldigung auch nicht münd— 
lich vorgehalten worden ist. 
Ich habe es nicht hervorgerufen und kann es nicht hindern, daß 
eine mehr als landeskundig gewordene Angelegenheit in die Oeffentlich⸗ 
keit drang, und das hochwürdige Ordingriat sich gedrängt fühlt, ihre 
Rechtfertigung bis zur Verletzung meiner priesterlichen Würde und 
meiner burgerlichen Ehre öffentlich und nicht in formell amtlicher Weise 
auszudehnren. 
Je weiter diese öffentliche Polemik geführt wird, desto schwerer 
wird es dem bischöflichen Ordinariat fallen, mir gerecht zu werden. 
Darum beklage ich es wiederholt mit ungeheucheltem Herzen, daß 
meine Angelegenheit in die Oeffentlichkeit drang und dadurch zur öffent— 
lichen Bedeutung geworden ist, daß das hochwürdige Ordinariat es für 
gut fand, den Artikeln eines Journals gegenüber in so heiklichen An— 
gelegenheit den Weg der Oeffentlichkeit formlos zu betreten und meinen 
Rechtsfreund zur Aufklärung des Publikums zu provoziren. 
Euere Eminenz uSoll ich durch fortgesetzte Verfolgung nicht in 
den Tod gehetzt werden, oder meine gesunden Geisteskräfte nicht ein— 
büßen, so bitte ich fußfällig um möglichst schnelle Hilfe und bezüglich 
der mir öffentlich zugefügten Brandmarkung meiner Ehre bei dem Um— 
stande, als eine Beschuldigung, welche weder in dem Erkenntniß, noch 
in den Ents cheidungsgründen erscheint, jeder ernstlichen Grundlage ent— 
behrt, dem hochwürdigen Ordinariate in Linz aufzutragen, daß diese 
öffentliche Kompromittirung zurückgenommen und widerrufen werde. 
Linz, am 28. Juli 186bh. 
Anton Hiersch, Kur.⸗-Benef., 
Priester der Linzer Diözese. 
Cuere Eminenz!“ J —— 
Hochwürdigster Fürst-Er zbischoff! — 
Die hohe Gnade, mit welcher mich Euere Eminenz beglückten, 
ermuthiget mich von materiellen Sorgen bei allen moralischen Qualen 
——
	        
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