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drangen Franzosen im Rücken und in den südlichen Dorf
teil ein, wo Hauptmann Hutter vom Regimente Heß das
Kommando führte und tödlich getroffen sank. Da sprengte
Hauptmann Büttner des Generalstabes, welcher das Ge
fecht freiwillig mitgemacht hatte, mit gezogenem Säbel
heran und rief, von der Wichtigkeit des Augenblickes
hingerissen: «Steht, ihr Männer von Heß! gleich kommt
Verstärkung!» — da streckte auch ihn ein Schuß zu
Boden, — das südliche Dorfende ging verloren.
Ein wüstes Handgemenge, bei dem Haus um Haus
erkämpft wurde, wälzte sich nun dem Nordostteile von
Montebello zu. Es war ein Mauern- und Heckenkampf, in
welchen beide Teile so verbissen waren, daß die öster
reichischen Offiziere ihre Leute mitunter am Lederzeug
zurückreißen mußten, ein Kampf mit Kolben und Bajonett,
aber ohne Zusammenhang und prinzipmäßige Form. Auch
bei Calcababbio bestand das i. Bataillon von Culoz-Infanterie
Nr. 31 einen erbitterten Kampf. Schon war die Fahne des
Regiments in Gefahr, da entriß sie Soldat Johann Weiter
nach verzweifeltem Handgemenge den Feindeshänden.
Bei einbrechender Dunkelheit wurde infolge feind-
licher Übermacht und da der Zweck der Rekognoszierung
erreicht war, der Rückzug von seiten der Österreicher
angetreten.