Volltext: Festschrift zur Erinnerung an die feierliche Einweihung des israelitischen Tempels in Linz des ersten in Oberösterreich

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mache ich mir das Vergnügen, ihr einen Kelch des Segens und der 
Freude und ein Thoramanuskript*) zum Gebrauche in dem neuen 
Gotteshause zu übersenden. 
Wenn an den heiligen Sabbat- und Festabenden Ihre Ge— 
meinde im Gotteshause zahlreich versammelt ist, und den vollen. Kelch 
des Segens erblicket, folt ihnen durch Letzteren (symbolisch) die Ver! 
sicherung zu Theil werden, daß ich jedem der Anwesenden alles Glück 
und volle überströmende Freuden wünsche; und wenn die heilige Thora 
vorgelesen wird, — wenn sie empor gehoben wird, um ihnen und 
ihren Kindern das Kleinod zu zeigen, wofür unsere Vorältern so viel 
gekämpft und so viel gelitten, und welches sie jetzt durch Gottes Hilfe 
in dem schönen Oesterreich so ruhig und ungestört bewahren können, 
soll der Gedanke in ihnen rege werden, daß es mein inbrünstiges 
Gebet sei: Gott verleihe ihnen und ihren Nachkommen auch ferner 
zu allen Zeiten die volle Kraft und den unerschrockenen Muth die 
heilige Lehre aufrecht zu erhalten und jeder von ihnen sage: „Reden 
will ich über Deine Zeugnisse vor Königen und mich nicht schämen“. 
(Ps. 119,V. 46). J 
Indem ich mich dem gesammten Kultus⸗ Vorstande und der 
würdigen Gemeinde bestens empfehle, und Sie selbst, hochgeehrter 
Herr Dr., innigst grüße, bleibe mit vieler Hochachtung X 
Ihr ergebenste 
J Moses Montefiorée. 
Von dem Präsidium der hohen k kan. 6. Statthalterei langte 
folgendes Schreiben einnnn 
Mit besonderer Befriedigung habe ich aus dem geehrten Schreiben 
vom 30. April d. J. die Vollendung und bevorstehende Einweihung 
eines der Landeshauptstadt würdigen israelitischen Gotteshauses ent 
nommen und danke verbindlichst für die mir bei diesem Anlasse ge— 
widmete Erinnerung und freundliche Einladung, von welcher Gebrauch 
zu machen ich leider durch Amtsgeschäfte verhindert bin. 
Mit den besten Wünschen. für das Gedeihen der dortigen Kultus— 
gemeinde verbinde ich das Ersuchen, mir auch fortan ein freundliches 
Andenken zu bewahren. 
Eines geehrten Vorstandes 
ergebener 
Konrad Eybesfeld m. p. 
x) Das Thoramanuskript sende ich, sobald ich es von meinem Schreiber in 
Jerusalem oder Wilna erhalte, und die drei letzten Worte daran geschrieben 
haben werde.
	        
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