Volltext: Deutsch-österreichische Feldpost 75-100 (75-100 / 1916)

seiner Seite, wie es bei jeder friedlichen Nation 
sein würde, die auf gleiche Weise angegriffen 
würde, abgesehen davon, daß die Deutschen trotz 
irgendwelchen Uneinigkeiten in der Vergangenheit 
Zu ihrem alten Vaterlande hängen. Der Deutsche 
in Amerika ist gerade so schweigend und in ge 
wisser Hinsicht gut organisiert, wie er es in seinem 
ganzen Lande zu sein bewiesen hat. 
Ew. Exzellenz dürfen sich, nicht durch die Tat 
sache, daß er bis jetzt nicht laut gegen den von 
uns in Washington geübten Einfluß protestierte, 
verleiten lassen. Vor allem ist der Deutsche 
ein Sklave seiner Ansichten von Ge 
setz u n d Recht, und er wird nichts unterneh 
men, bevor die Regierung nicht wirklich ungesetz 
liche Schritte ergreift. Einen Krieg mit Deutsch 
land unter solch einem hohlen Vorwände, 
wie dem „L u s i t a n i a"- F. a l l e, würde er zwar 
in diesem Lichte sehen. Wie ich glaube, würde in 
solchem Falle weder ein Bürgerkrieg und noch 
weniger ein Aufruhr entstehen, es sei denn, er 
würde zuerst angegriffen. Mer die Geschäfte des 
Landes würden nur auf eine sehr eindrückliche 
Art und Weise auf einem vollständig gesetzmäßigen 
ünd ordentlichen Weg unterbunden werden. Jede 
große oder kleine Stadt, ja sogar jedes Dorf 
irgendeiner Größe besitzt einen deutschen Ver 
ein, und jeder dieser Vereine ist der Mittelpunkt 
eines Unheils. Wenn dieser Zunder in Flammen 
gerät, ko würde der Zustand des Landes in gewisser 
Hinsicht 
schlimmer sein, als wenn ein Bürgerkrieg 
tatsächlich ausbräche. 
Wall Street, immer der leicht erregbarste Markt, 
würde so schwer leiden, daß die Nation es für 
Unmöglich halten würde, den vor dem Ausbruch 
des Brandes eingeschlagenen Weg weiter zu ver 
folgen. 
Dies ist, so erlaube ich mir zu bemerken, der 
einzige starke Grund, unsere Hand im Spiel zu 
lassen und die Bereinigten Staaten in den Krieg 
ans unsere Seite auf irgendeine Art, wie z. B. die 
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