Volltext: Deutsch-österreichische Feldpost 75-100 (75-100 / 1916)

Einwnrf. , . 
Wchter: «Sie haben Zhre Mas böswillig 
derlMen?" Angeklagter: »Nein, gutwillig," 
«- 
„Heute ihr — morgen wir." 
o. st Ein französischer Berichterstatter wurde 
kürzlich vom russischen Ministerpräsidenten Stürmer in 
Audienz empfangen, in deren Verlauf der Minister 
präsident dem Franzosen folgenden Trost erteilen 
konnte: Wir erleb«! eine Miederhotuua dessen was 
im Anfang des Krieges vor sich ging. Wir erleben so 
zu sagen erne Erneuerung der Ereigniss« von 1914 und 
von Anfang ISIS. Der erste Schlag traf damals vor 
allen Dingen euch Franzosen. Dann kamen wir an 
die Reihe. Dasselbe geschieht nun auch 1916: 
Heut« ihr — morgen wir! (Rußkoje Slowo 
vom 22. März). Ob der Franzose über diesen Trost 
sehr erbaut gewesen ist, bleibt dahingestellt. Aber 
huch die Aussichten der Russen scheinen nach dieser 
Prognose nicht gerade sehr glämend zn sein: der 
Jahrestag vom Dunajez-Durchbruch ist gekommen. 
«- 
Die „heroische" Reklame. 
. Bis pt welchem Grad von Geschmacklosigkeit die 
Kriegspsychose die Franzosen bereits getrieben hat, 
kann man an folgender Reklamenotiz erkennen, die sich 
in einem französischen Konzertanzeiger findet: „Der 
größte Schlager, heißt es hier, „der gegenwärtig für 
Singspielhallen gewonnen werden kann, ist der Lieder, 
sängtzr Berter, der infolge schwerer Verletzungen Sach 
glorreicher Tätigkeit aus der Armee entlassen wurde. 
64 Verwundungen, darunter Amputation des linken 
Schenkels, Milltäriwedaille, Krisgskreuz, Russisches 
Kreuz des heiligen Georg. Gmenwartiges Anis« 
treten im Krfftallpalast in Marseille. Direktoren 
und Agenten werden darauf aufmerksam aeinacht, 
daß diese seltene Kraft noch für mehrere Monate 
frei ist." 
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