Volltext: Deutsch-österreichische Feldpost 75-100 (75-100 / 1916)

Humsr in ernster Feit. ^ 
Gr weiß es besser. 
(Auch eine Buttergeschichte.) 
In M., einem Städtchen am schönen Rhein, 
Ein Landstürmer mit zwei Franzosen allein. 
Von Turm zu Turm läuten Siegesglocken. 
Die Fahnen wehen. Die Leute frohlocken. 
Bei Kut el Amara hat man Engländer gefangen. 
Dreizehntausend, das wird doch langen. 
Die Franzosen hörend verwundert an 
Und einer fragt den Landsturmmann, 
Was denn das habe zu bedeuten, 
Daß heute alle Glocken läutert 0 
Da warf gemütlich der Landstürmer ein: ' 
„Es wird wohl Verdun gefallen sein." 
Darauf der Franzose: „Verdun nicht gefallen, 
Verdun kriegt ihr nimmer in eure Krallen." — 
Und weiter sprach er: „Hast dü^s vernommen: 
Die Stadt M. hat heuU ein Pfund Butter bekommen.^ 
Wilhelm Gebauer. 
Trost und Empörung. 
Frau Müller: „Ja, Frau Schulze, früher hätte 
dieser mein neuer Hut 60 Mark gekostet, heute 
mußte ich 100 Mark zahlen. Aber man muß sich 
trösten, es wird eben alles teurer!" Frau Schulze: 
„Run eben, die Milch ist ja auch schon wieder 
einen Pfennig aufgeschlagen!" . Frau Müller: 
„Wie? Einen Pfennig aufgeschlagen? Das ist ja 
empörend!" 
Abgeführt. 
Die Soldaten unterhalten sich von ihren Zivil- 
verhältnissen, und einer unter ihnen protzt in 
einer Weise, daß auch die sonst recht gutmütigen 
Kameraden, die sich mancherlei aufbinden lassen, 
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